Das gute Geschäft mit der Liebe und wie man Fallen entgeht!
Enttäuschte Kundin zahlte Partneragentur 3400 € im Voraus
Auf der Suche nach Liebe landen viele bei einer Partneragentur. Dort warten nicht immer Mann oder Frau fürs Leben, sondern knallharte Verträge und hohe Kosten, wie eine Witwe aus dem Burgenland erleben musste. Die Ombudsfrau und der Verein für Konsumenteninformation helfen, Fallen zu umschiffen.
„Nach dem Tod meines Mannes wollte ich nicht mehr so allein sein“, schildert Petra Z. (Name geändert). Sie wandte sich deshalb an eine Partneragentur, unterschrieb einen Vertrag und bezahlte sage und schreibe 3400 Euro im Voraus. Dafür sollte die Burgenländerin innerhalb von zwölf Monaten acht Partnervorschläge erhalten.
Die bekam sie teilweise auch. Allerdings nicht zu ihrer Zufriedenheit. „Teils waren die Adressen nicht mehr aktuell, teils wohnten die Männer mehr als 100 Kilometer entfernt. Vereinbart waren Vorschläge, die zu meinem Profil passen“, so die 64-Jährige. Sie wollte sich bei der Agentur mit Sitz in Oberösterreich beschweren. Doch dort war niemand mehr zu erreichen.
Auf unsere Anfrage hat die Agentur nicht direkt geantwortet, sondern gleich einen Anwalt beauftragt. Der verwies auf ein Schreiben an das Amt der Burgenländischen Landesregierung, bei der sich Frau Z. auch bereits beschwert hatte. Für dieses stellte der Advokat unserer Leserin auch noch 360 Euro in Rechnung. Die Agentur sei leistungswillig und die Vertragslaufzeit nicht abgelaufen. Auf Details wollte man leider nicht eingehen. Diese zu vereinbaren sei bei einem Partnervertrag besonders wichtig, rät der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Je genauer eine Vereinbarung getroffen wird, umso besser könne die Vertragserfüllung ermessen werden. Vor allem im Streitfall. Ganz generell empfiehlt der VKI, gut zu überlegen, bevor man etwas unterschreibt, und lieber eine Nacht darüber zu schlafen. Mit Abstand erscheinen einem die Kosten eventuell für die angebotene Leistung zu hoch, und man ist einer Falle entgangen. Ideal ist, eine Probezeit zu vereinbaren, um zu prüfen, ob Partnervorschläge überhaupt den eigenen Vorstellungen entsprechen.