Kronen Zeitung

Lockdown-Streife: Ab jetzt ist es ernst!

Von einer normalen Verkehrsko­ntrolle bis zu einer Ruhestörun­g oder anderen Einsätzen: Seit heute, Mitternach­t, ist die „Virus-Polizei“zurück. Bis zu 30.000 Euro Strafe drohen.

- Christoph Budin

Es kann jederzeit passieren, ganz egal wo und wann. Jeder Bürger muss damit rechnen, dass er kontrollie­rt wird.“Mit diesen dramatisch­en Worten läutete Innenminis­ter Karl Nehammer Überwachun­gen in einem noch nie dagewesene­n Umfang und somit zugleich eine der schwierigs­ten Phasen in der Geschichte der 2. Republik für „seine“rund 32.000 Polizisten ein.

Denn seit heute, Mitternach­t, gilt’s in ganz Österreich: Wer ungeimpft – außer für die üblichen Ausnahmen wie etwa Lebensmitt­eleinkäufe oder Apotheke über Betätigung an der frischen Luft, der Abwehr von Gefahr für Leib, Leben sowie Eigentum bis hin zur Pflege von Angehörige­n – unterwegs ist, muss mit saftigen Strafen nach dem schon vom Vorjahr bekannten Covid-19-Maßnahmeng­esetz rechnen.

Behördlich­e Geldstrafe­n haben es wirklich in sich

Und die haben es (siehe auch Grafik unten) in sich. Beispiele gefällig: Nicht-Mitwirken an einer Kontrolle kostet bis zu 1450 Euro. Beim Verstoß gegen die 2-G-Regel oder 3 G am Arbeitspla­tz beläuft sich der Rahmen von 500 bis zu 3600 Euro. Am teuersten ist es für Veranstalt­er illegaler Partys oder Events: satte 30.000 Euro sind fällig! Und wie soll das Ganze eigentlich von den Beamten überprüft werden? Pro Bezirk sind zwei ausschließ­liche „Lockdown-Streifen“abgestellt.

Jede Amtshandlu­ng wird zu einer Corona-Kontrolle

Es geht aber noch weiter: Prinzipiel­l wird jede einzelne der täglich Tausenden Amtshandlu­ng von Uniformier­ten im Land – von einer normalen Verkehrsko­ntrolle bis hin zu einer Ruhestörun­g – für die Überprüfun­g des Grünen Passes genutzt.

Freilich so wie bisher nur im öffentlich­en Raum und nicht in den eigenen vier Wänden. Aber hier appelliert der Innenminis­ter an die in letzter Zeit so oft strapazier­te Eigenveran­twortung.

„Das ist kein Selbstzwec­k und keine Empfehlung – sondern eine Anordnung und dient der Gesundheit der Menschen. Kein Polizist, keine Polizistin reißt sich um diesen Job. Es ist eine große Belastung, deshalb ein großes Dankeschön“, so Nehammer.

Bei den Kontrollen setze man auf das 3-D-Prinzip: zuerst Dialog und Deeskalati­on – dann durchgreif­en . . .

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