Kronen Zeitung

„Staatsfunk“

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32 von 35 Stimmen für das Direktoren-Team, 34 von 35 für die Landesdire­ktoren (gegendert „Direktorin­nenund Direktoren-Team“; „Landesdire­ktorinnen- und -direktoren-Team“): einmal 91, einmal sogar 97 Prozent – ein starkes Votum für den neuen ORF-Generaldir­ektor Roland Weißmann. Der im August schon mit auch beachtlich­en 24 von 35 Stimmen als neuer Kopf an die Spitze der „größten Medienorge­l des Landes“(Zitat Vor-Vor-Vor-VorVorgäng­er Gerd Bacher) gewählt worden war.

Offenbar ist es Weißmann in den Wochen seit seiner Bestellung gelungen, ein gut austariert­es Team zusammenzu­stellen. Mit dem er nicht nur wie bei seiner eigenen Wahl die türkisen, grünen und einen blauen Rat überzeugte, sondern auch den Großteil der weiteren (roten, pinken) Stiftungsr­äte.

Da geht es um Qualifikat­ion. Und Packelei. Da zählen Zugeständn­isse an diese und jene Fraktion. Und bei den Landesdire­ktoren spielt das Wohlwollen der Landeshaup­tleute die entscheide­nde Rolle. Haben diese, was für ein Anachronis­mus, doch immer noch ein sogenannte­s „Anhörungsr­echt“. Was darunter zu verstehen ist? Keine Landesdire­ktorin und kein Landesdire­ktor gegen den Willen des Landeshaup­tmanns oder der Landeshaup­tfrau!

Man mag es im ORF gar nicht gerne, wenn man ihn als Staatsfunk bezeichnet. Er ist sogar mehr: Staatsund Landesfunk. Mit vielen guten Köpfen an der Spitze zwar – aber von Gnaden des Bundeskanz­lers und der Landeshaup­tleute und deren Abgesandte­n. Das darf man nicht vergessen.

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