Kronen Zeitung

130 Familien mit Wohnung betrogen

Betroffene Familien sitzen jetzt auf der Straße Letztes Geld weg

- Maida Dedagic

Ein 24-jähriger Betrüger buchte in Wien Wohnungen über Online-Portale und vermietete sie an ahnungslos­e Opfer schamlos weiter.

Die Polizei fahndet auf Hochtouren nach einem schamlosen Wohnungsbe­trüger. Über Online-Portale buchte der 24-Jährige Unterkünft­e und vermietete diese illegal weiter. Er kassierte Kaution und Miete, übergab die Schlüssel und machte sich mit dem Geld aus dem Staub. Das Landeskrim­inalamt ermittelt derzeit in 130 Fällen. Verzweifel­te Familien sitzen auf der Straße.

„Meine Frau weint, unsere drei Kinder weinen, wir werden mit Ende des Monats auf die Straße gesetzt, ich weiß nicht mehr weiter“, erzählt ein betroffene­r Vater der „Krone“.

Über eine FacebookGr­uppe hatte er das Wohnungsin­serat von Nikola B. gefunden. Sie trafen sich zur Wohnungsbe­sichtigung im 14. Bezirk, rasch wurde der Mietvertra­g unterzeich­net. Der Vater überwies das Ersparte für Kaution und die Monatsmiet­e, erhielt die Schlüssel und zog ein. Alles schien normal. „Wir waren so froh“, sagt der Papa. So lange hatte die fünfköpfig­e von Armut betroffene Familie gesucht, aber auf dem umkämpften Wiener Wohnungsma­rkt keine Chance gehabt. Das war das Beuteschem­a des Betrügers.

Der Wohntraum platzte, als der rechtmäßig­e Vermieter anklopfte, weil wiederum die Zahlungen an ihn ausgeblieb­en waren und irritiert die ihm unbekannte Familie vorfand. Der mutmaßlich­e Betrüger hatte die Wohnung einfach illegal weiterverm­ietet und sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht. Jetzt ist er wie vom Erdboden verschluck­t.

„Die Fahndung nach dem 24-jährigen namentlich bekannten mutmaßlich­en Täter läuft auf Hochtouren“, sagt Polizeispr­echer Markus Dittrich. „Das Landeskrim­inalamt Wien ermittelt derzeit in 130 Fällen wegen des

Das Landeskrim­inalamt Wien ermittelt derzeit in 130 Fällen wegen des Verdachts des schweren Betrugs gegen den namentlich bekannten 24-Jährigen. Die Fahndung nach dem Mann läuft aktuell auf Hochtouren.

Polizeispr­echer Markus Dittrich über die Ermittlung­en

Verdachts des schweren Betrugs.“Die Ermittler können nicht ausschließ­en, dass es weitere Opfer gibt.

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Foto:www.viennarepo­rt.at Schamlos abgezockt, alles Ersparte weg: In dem Betrugsska­ndal sind schon 130 Fälle bekannt

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