Schönes Gefühl
Training am Freitag in Leicester. Ein Zweikampf, ein Schlag – Schmerzen. Schienbein geprellt, ein Einsatz am Sonntag in der Premier League auswärts gegen Newcastle ist für mich total unrealistisch.
Ein kleiner Wermutstropfen, dennoch bin ich mit meiner sechsten Saison in England zufrieden. Neun Matches in der Premier League, fünf Partien in der Europa League. Trainer Brendan Rodgers hat mir oft das Vertrauen geschenkt, auch in den Wochen mit der anstrengenden Doppel-Belastung. Und ich glaube, dass ich ihn nicht enttäuscht habe. Wann immer Rodgers mich braucht, mich ruft – ich bin für Leicester bereit!
Zum dritten Mal wurde im letzten Sommer in England mein Vertrag verlängert, im April feiere ich meinen 35. Geburtstag. Dass ich nach so vielen Jahren im Ausland noch immer an der europäischen Spitze mitmischen darf, ist wirklich ein besonderes Gefühl.
Kleine Wehwehchen tauchen auf, doch ich fühl mich fit und frisch wie ein 15-Jähriger. Das behaupte ich zumindest lächelnd bei meinen Freunden. . .
Leicester spielt in dieser Saison wieder vorne mit, von der Klubführung gibt es trotzdem keinen Tabellenplatz als Ziel. Wir haben nur einen Auftrag: Möglichst konstant von Woche zu Woche unsere Leistungen bringen. Hoffentlich kommen bald die Fans zurück. So blöd es klingt. Nach so einer langen Zeit ohne Publikum hat man sich als Profi schon an die leeren Stadien gewöhnt, doch das soll kein Istzustand bleiben. Emotionen, Lärm und Gesänge gehören beim Fußball dazu.