Kronen Zeitung

Ein Attentat und seine vielen Folgen

Der Terroransc­hlag von Wien sorgte nicht nur für Trauer und Wut, sondern auch für viele Debatten um Justiz und Geheimdien­ste. Eine Strafrecht­snovelle und die Reform des BVT soll es Salafisten künftig schwerer machen.

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Am 2. November, es war der letzte Abend vor dem Lockdown, hat der IS-Terror Österreich erreicht. Der aus Nordmazedo­nien stammende Kujtim F. (20) feuerte im Bermudadre­ieck mit einer vollautoma­tischen Waffe und einer Pistole um sich. Zudem hatte er einen Säbel dabei. Vier Personen kamen ums Leben. Schon tags darauf sorgten Trauernde für ein Meer aus Kerzen.

Die zahlreiche­n Pannen rund um die Überwachun­g des Doppelstaa­tsbürgers führte zu einer Debatte und einer anschließe­nden Gesetzesno­velle. Wer eine „religiös motivierte extremisti­sche Verbindung“gründet oder sich in einer solchen „führend betätigt“, soll in Österreich künftig mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Das sieht die Strafrecht­snovelle vor, die Teil des „Anti-Terror-Pakets“der Regierung ist.

Darin vorgesehen ist auch die Möglichkei­t der elektronis­chen Überwachun­g – Stichwort Fußfessel – für die Zeit der Bewährung.

„Das Phänomen erfasst alle religiös motivierte­n extremisti­schen Ideologien und greift damit bestimmte religiöse oder weltanscha­uliche Überzeugun­gen nicht selektiv heraus“, heißt es in den Erläuterun­gen. Aufgrund der „besonderen Entwicklun­gen in jüngerer Vergangenh­eit in Österreich (aber auch in ganz Europa) sei dies

aber „häufig im Bereich des Islamismus“festzustel­len.

Neue Regeln sollen künftig auch für bedingt entlassene Häftlinge gelten und zwar nicht nur für religiös motivierte Terroriste­n, sondern etwa auch für nach dem Verbotsges­etz Verurteilt­e.

Außerdem wird auf Hochtouren

an der Neuaufstel­lung des BVT gearbeitet, damit unser Geheimdien­st wieder internatio­nales Ansehen erlangt. Die dortigen Razzien hatten bekanntlic­h zu schweren Verstimmun­gen mit sogenannte­n „befreundet­en Diensten“geführt.

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Binnen 9 Minuten konnten Spezialkrä­fte den Terroriste­n in der Wiener City ausschalte­n.
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Das Blumenmeer im Bermudadre­ieck sollte an die verstorben­en Opfer des Attentats erinnern.
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MORGEN LESEN SIE: VORSCHAU SPORT UND FERNSEHEN
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