R Eine geniale Lösung
ichter: „Herr Angeklagter, Sie sollten nicht so viel trinken! Es ist nun das zweite Mal, dass Sie wegen eines Trunkenheitsexzesses vor Gericht stehen.“
Beschuldigter: „Ja, i waß, Herr Rat. Sie habn ja recht. Sie redn jeds Mal wia a Vater zu mir. Mei Pech is, dass i so vül gern Salzstangln iss und dazu gern an Schligowitz trink.
I kumm damals – es war no bevor uns de Pandemie in Schach ghaltn hat – ins Gasthaus, bestell mir a Stamperl Schligowitz und a Salzstangerl und bin naturgemäß mit dem Stamperl schneller fertig wia mit dem Salzstangl.
Damit i des Salzstangl net als a trockener obewürgn muass, bestell i ma no an Schligowitz. Den trink i scho langsamer. Inzwischen bin i aber mit mein Salzstangl fertig, und ohne Salzstangl schmeckt ma der Schligowitz net.
Jetzt nimm i mir immer no a zweites Salzstangl. Aber wann i des bis zur Hälfte gessn hab, bin i halt mit mein zweitn Schligowitz scho fertig. Und damit i des halberte Salzstangerl net als a trockener obewürgn muass, lass i mir no an drittn Schligowitz kumma.
Wann i den zur Hälfte austrunkn hab, bin i grad mit mein zweitn Salzstangl fertig. Und weil mir ohne Salzstangl des Trinkn überhaupt net schmeckt, bestell i mir a drittes Salzstangl . . . “
„Ja, ja, ja“, unterbrach ein gegnerischer Anwalt. „Und dann trinken Sie einen vierten Sliwowitz und essen dazu ein viertes Salzstangl und so weiter und so weiter! Ich esse auch gerne ein Gebäck zum harten Getränk, aber ich bestelle mir eben einen doppelten Sliwowitz, und dann bin ich mit dem Essen und dem Trinken gleichzeitig fertig. Und das – wohl gemerkt – nur einmal im Jahr.“
„Jessas!“, rief der Beschuldigte, „Herr Doktor, des is de Lösung! Warum hab i Ihna net scho früher kenna glernt! Da hätt i mir vül Räuscherln und damit aa vü Ärger dersparn könna!“
Der Angeklagte, wegen Ehrenbeleidigung angeklagt, wurde zu einer bedingten Arreststrafe verurteilt.
„Jetzt geh i auf an doppelten Schligowitz mit nur an Salzstangl. Weil i bin ja lernfähig, Herr Rat! Und ka klans Kind mehr“, rief er aus. „Dermal derf ma ka Zipferl überbleibn!“