360.000 Euro Pflegegeld auf 432 Sparbücher abgezweigt
Ehemaliger PVA-Mitarbeiter wollte „Vorsorge“für Kinder
Eigentlich gibt es keinen Schaden für die Pensionsversicherung – aber für einen ehemaligen Gruppenleiter. Dieser hatte 360.000 Euro Pflegegeld abgezweigt, auf nicht weniger als 432 Sparbücher umgeleitet, aber keinen Cent abgehoben! Aufgeflogen ist er durch eine Geldwäsche-Meldung der Bank und eine Rückbuchung.
Diese Rückbuchung – exakt 370 Euro – war „mindestens so ein Riesenblödsinn wie alles andere. Ich weiß nicht, was mich geritten hat“, ist der 48-Jährige vor Gericht in St. Pölten geständig.
Gedacht war das Geld als Rücklage für die beiden Kinder. Das Eigenheim ist nämlich fast abbezahlt.
Begonnen hatten die Malversationen schon 2012. Da hatte der Angeklagte die Idee, als Betriebsrats-Zuckerl jedem PVA-Angestellten ein Sparbuch mit 20 Euro zu schenken. Die Aktion wurde gestoppt – es wäre ja dem Vermögen des Arbeitgebers zuzurechnen gewesen.
Da saß er nun mit 432 Sparbüchern und einem Wissen, das nicht jeder Bezieher von Pflegegeld hat. Dieses ruht im Fall, dass es zu einem Krankenhaus-Aufenthalt kommt. Aber nicht bei 24Stunden-Pflege. Da wird Pflegegeld nachbezahlt. Aber nur auf Antrag.
Als Gruppenleiter war die Kontrolle ein Leichtes: Gab es keinen Antrag, aber die Berechtigung, wanderte genau dieser Betrag auf eines der Sparbücher.
Auch die Bank brauchte Jahre für die GeldwäscheMeldung. „Das hätte ruhig früher passieren können, ich hatte keinen ruhigen Schlaf mehr“, so der ehemalige PVA-Mitarbeiter.
Die PVA bekam den Schaden auf den Cent genau ersetzt – und der Familienvater trotzdem 3 Jahre Haft, eines davon fest. Dieses wird er, der freiwillig längst Bewährungshilfe und Therapie in Anspruch nimmt, mit einer Fußfessel absolvieren können. Denn er hat wieder einen Job . . .