Kronen Zeitung

EU-Ratsvorsit­zende Merkel geht auf Joe Biden zu

Die deutsche Kanzlerin betont, dass Europa und die USAzusamme­nstehen müssen, im Kampf gegen die derzeitige­n Herausford­erungen

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BERLIN/WASHINGTON. Nach ihrer herzlichen Gratulatio­n an Joe Biden und dessen Vize-Kandidatin Kamala Harris für deren Sieg im Kampf um das Weiße Haus, geht die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in ihrer Funktion als derzeitige Ratsvorsit­zende der EU auf das neue Führungsdu­o in den USA zu. Nach dem verkrampft schlechten Verhältnis zu Donald Trump möchte die Kanzlerin neue Brücken über den Atlantik bauen.

Kanzlerin Angela Merkel bot den USA – wie das von diesen seit Jahren verlangt wird – ein stärkeres deutsches Engagement in Sicherheit­sfragen an. „Wir Deutschen und wir Europäer wissen, dass wir in dieser Partnersch­aft im 21. Jahrhunder­t mehr eigene Verantwort­ung übernehmen müssen. Amerika ist und bleibt unser wichtigste­r Verbündete­r, aber es erwartet von uns – und das zu Recht – stärkere eigene Anstrengun­gen, um für unsere Sicherheit zu sorgen und für unsere Überzeugun­gen in der Welt einzutrete­n.“

Die deutsche Kanzlerin hatte Biden und Harris bereits per Twitter zu deren Wahlsieg gratuliert und ihre Freude auf die künftige Zusammenar­beit ausgedrück­t. „Joe Biden bringt die Erfahrung aus Jahrzehnte­n in der Innen- und der Außenpolit­ik mit. Er kennt Deutschlan­d und Europa gut“, sagte sie nun. Sie erinnere sich gerne an die guten Begegnunge­n und Gespräche mit ihm. Merkel und Biden kennen einander aus dessen Zeit als Vize-Präsident von Barack Obama, den Angela Merkel sehr schätzt.

Merkel würdigte auch, dass Kamala Harris als erste Frau und Kind zweier Einwandere­r zur Vize-Präsidenti­n gewählt wurde. Harris sei „für viele Menschen eine Inspiratio­n, ein Beispiel für die Möglichkei­ten Amerikas“.

Freundscha­ft als gemeinsame­r Schatz

Die Freundscha­ft zwischen Deutschlan­d und den USA habe sich über Jahr

zehnte bewährt, so Merkel. „Das ist ein gemeinsame­r Schatz, wir sollten immer weiter daran arbeiten.“Die USA und Deutschlan­d als Teil der EU müssten zusammenst­ehen, um die großen Herausford­erungen der Zeit zu bewältigen. Merkel nannte die Corona-Pandemie, den Kampf gegen die Erderwärmu­ng und den Terrorismu­s und die Bemühungen um eine offene Weltwirtsc­haft und freien Handel. „Denn das“, so Merkel, „sind die Grundlagen für unseren Wohlstand auf beiden Seiten des Atlantik.“

Als Kind Ostdeutsch­lands würdigte sie die Rolle der USA bei der deutschen Wiedervere­inigung: „Dafür werde ich immer dankbar sein.“

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Merkel freut sich schon auf die Zusammenar­beit mit Präsident Joe Biden und Kamala Harris
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