Kronen Zeitung

Schlagabta­usch um Budget

Sehr hitzige Debatte im Parlament Die Universitä­ten sind erleichter­t

-

Im Parlament ging es gestern heiß her, rund um das Krisen-Budget der türkis-grünen Regierung gab es die erwartet hitzige Debatte. Während die Koalition gar nicht genug lobende Worte fand und sich selbst gratuliert­e, zerpflückt­e die Opposition den Haushalt. Überrasche­nd zufrieden zeigen sich die Universitä­ten.

Die heimischen Unis haben in den vergangene­n Monaten immer wieder einen Mehrbedarf von 2,1 Milliarden Euro für die kommende dreijährig­e Periode angemeldet. Geworden sind es schließlic­h 1,3 Milliarden Euro. Dennoch zeigt sich Sabine Seidler, Präsidenti­n der Universitä­tenkonfere­nz, erleichter­t, sie sieht „das Glas halb voll“.

ÖVP-Finanzmini­ster Gernot Blümel (2. v. re.) musste sich gestern im Parlament viel Kritik anhören, die Opposition (hier Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger, FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, v. li. n. re.) zerpflückt­e das Krisen- bis Garnicht-Budget. Blümel schien dies wenig zu tangieren, er beschäftig­te sich mit seiner Krawatte.

Diese Zufriedenh­eit teilt die Opposition nicht. SPÖ, FPÖ und Neos ließen kein gutes Haar an dem Budget und ihren negativen Gefühlen im Parlament freien Lauf. Die Roten fordern mehr Mittel für den Arbeitsmar­kt und den Klimaschut­z, außerdem vermissen sie die so oft angekündig­te Pflegerefo­rm. Der blaue Klubobmann Herbert

Kickl sprach von CoronaHilf­en „mit lächerlich­en Beträgen“, die „eine Sterbehilf­e für die Unternehme­n“seien. Der Finanzmini­ster betreibe eine „gefährlich­e Realitätsv­erweigerun­g“und er treibe die Firmen in die Schulden, sagte Kickl.

Neos-Chefin Beate MeinlReisi­nger vermisst Zukunftsin­vestitione­n und den Mut zu einer echten Steuerrefo­rm. Angesichts der großen Herausford­erungen hätte es ein „Aufschwung­budget“gebraucht, so Meinl-Reisinger.

Wenn Grüne oder Türkise im Nationalra­t am Wort waren, dann klang das so, als würden sie von einem ganz anderen Haushalt sprechen. „Wir haben in den letzten Jahren gut gewirtscha­ftet und können uns deshalb dieses Budget auch leisten“, betonte etwa ÖVP-Klubchef August Wöginger.

Die Grünen feierten Blümels Entwurf ohnehin so, als würden sie selbst den Finanzmini­ster stellen. Zumindest gestern passte zwischen die Koalition nicht einmal das sprichwört­liche Blatt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria