Tote, Chaos nach Unwettern
Schwere Schäden in Südfrankreich und Norditalien Dörfer nicht erreichbar
NIZZA/ROM. Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen, Straßen und Brücken zerstört, Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten: Sturm und Unwetter mit Überschwemmungen führten im Südosten Frankreichs und in Norditalien zu chaotischen Zuständen. Mindestens vier Menschen starben, acht werden vermisst.
Unter den Toten sind ein freiwilliger Feuerwehrmann (53) aus dem Aostatal, der durch einen umgestürzten Baum starb, und ein 36-Jähriger aus Vercelli, dessen
Auto auf einer kaputten Straße vom Flusswasser weggerissen wurde. Teilweise hatte es im Nordwesten Italiens so stark geregnet wie seit rund 60 J ahren nicht mehr. Orte liefen mit Schlamm und Wasser voll. Tausende waren ohne Strom. Die Regionen Piemont
und Ligurien beklagen Schäden in Millionenhöhe.
In Venedig wurde die neue Hochwasserschutzanlage MOSE erstmals in einer echten Gefahrenlage hochgefahren. Am Sonntag hieß es in Medienberichten, MOSE habe Wirkung gezeigt: Trotz erhöhter Wasserstände sei der Markusplatz im Zentrum trocken geblieben.
Schwere Unwetter suchten auch den Südosten Frankreichs heim, im bergigen Hinterland der Ferienmetropole Nizza gelten mindestens acht Menschen als vermisst. In der Region sind viele Dörfer nicht erreichbar, das Telefon- und Stromnetz brach zusammen. Remi Recio, Mitglied der dortigen Präfektur, sprach von einer „meteorologischen Bombe“, die niedergegangen sei. Vom Hubschrauber aus habe er kriegsähnliche Szenen gesehen: „Es schien, als wäre das Gebiet bombardiert worden.“