Ein Triumph der jungen Sänger
Salzburger Festspiele: Erfolg für „Così fan tutte“, Mallwitz, Loy Die Jugend erobert die Salzburger Festspiele. Erstmals steht dabei eine Frau am Pult: Joana Mallwitz (34) dirigierte die Premiere von Mozarts „Così fan tutte“im Großen Festspielhaus. Riese
Diese „Così“ist ein Produkt der Covid-Vorschriften: Mehr als 140 Minuten Dauer sind nicht erlaubt. Doch Regisseur Christoph Loy hatte Mut und erarbeitete mit Joana Mallwitz eine „Così“-Kurzfassung, ähnlich den Versionen, die man anno sechzig noch vorgesetzt bekam. Der Digest funktioniert, sensibel-einfühlsam die Striche.
In einem weißen Raum mit zwei Türen und Blick auf einen Baum hat Johannes Leiacker ein extrem minimalistisches Bühnenbild geschaffen, in dem Loy sich ganz auf die Figuren konzentriert und das Ensemble mit Drive und Witz führt.
Die Sänger, alle so um die dreißig, lassen die Verkleidungskomödie, das Spiel um die Untreue der Frauen, rasant abschnurren. Das hat Pep und Deftigkeit.
Sie verfügen alle über jugendlich frische, leuchtende Stimmen: Elsa Dreisig als gefühlvolle Fiordiligi, Marianne Crebassa als kapriziös flatternde, leichtfertige Dorabella,
Andrè Schuen als Draufgänger Guglielmo mit kraftvollem Bariton, Bogdan Volkov als Ferrando mit elegantem Tenor, Lea Desandre als entzückende, skrupellose Despina und Johannes Marti Kränzle als seriöser, stets kalkulierender Drahtzieher Don Alfonso.
Joana Mallwitz treibt die Szene vom Pult der souveränen Wiener Philharmoniker aus überzeugend an, zeigt in ihrer Klangdramaturgie Eleganz. Bei Mozart-Tempi und Ausdrucksmomenten wird sie bald wohl feiner differenzieren.
Am Pult: Joana Mallwitz