Doskozil schlägt im Bankskandal um sich
Die politische Stimmung im Burgenland ist nach dem Skandal der Mattersburg-Bank ordentlich am Kochen. Im Fokus steht der Zeitraum, kurz bevor das Kreditinstitut gesperrt wurde, und die Frage, wann wer wovon gewusst hat. Landeschef Hans Peter Doskozil setzte zum Rundumschlag gegen ÖVP und die Medien an.
Auch nach dem Rücktritt von SPÖ-Landesrat Christian Illedits kehrt keine Ruhe ein. Ein Medienbericht, dass das landesnahe Regionalmanagement Burgenland (RMB) kurz vor der Sperre der Bank angeblich einen Millionenbetrag abgezogen haben soll, ließ dem roten Landeschef am Montag den Kragen platzen. „Das ist eine Lüge“, meinte Doskozil. Auch vom RMB kam ein Dementi. Das Geld sei nicht abgezogen worden. Doskozil schoss daraufhin gegen die Medien und besonders die ÖVP sowie Sebastian Kurz. Die beiden Letztgenannten hätten großzügige Spenden vom „Geldadel Österreichs“erhalten. Es sei zu hinterfragen, ob es Gegenleistungen gebe. Im Burgenland
solle das unterbunden werden, kündigt er ein Verbot der Spendenannahme für Parteien an.
Dass die Bank geschlossen wird, habe ihm die FMA wenige Stunden vor der Sperre mitgeteilt, erklärte Doskozil. Schon tags zuvor hätten Gerüchte die Runde gemacht. Er könne mit „absoluter Sicherheit“sagen, dass er ein reines Gewissen habe, so Doskozil. Offenbar habe es aber 24 Stunden vor der Sperre eine Verschiebung von 5 bis 10 Millionen Euro gegeben. Laut seinem Anwalt Norbert Wess streitet Ex-Bankchef Martin Pucher ab, Infos zu einer bevorstehenden Banksperre weitergegeben zu haben.
Übrigens: Die ÖVP fordert, dass das Land alle Unterlagen zur Bank-Causa offenlegt. Wenn nicht, komme ein Untersuchungsausschuss, heißt es.