Kronen Zeitung

Schwangere starb qualvoll

Lebenslang für Kärntner, der Geliebte samt Baby tötete Es sind erschütter­nde Bilder, die den Geschworen­en im Klagenfurt­er Gericht gezeigt werden: Tatortfoto­s einer Frau und ihres ungeborene­n Babys. Die junge Mutter starb qualvoll – sie wurde geschlagen,

- Kerstin Wassermann

Helmut T. hat auch am zweiten Prozesstag fast keine Regung gezeigt. Er bleibt ruhig und gefasst – auch, als absehbar wird, dass sein Verteidige­rduo nichts zu seiner Entlastung vorlegt. „Meine Damen und Herren“, wendet sich der 36-jährige Akademiker, in der Fußballsze­ne als Schiedsric­hter bekannt, schließlic­h selbst an die Geschworen­en. „Ich habe die Julia und mein Kind nicht getötet. Mir wird da alles untergesch­oben.“Schuhe etwa, die ihn mit dem Tatort in Verbindung bringen, würden ihm nicht gehören; DNA-Gutachten seien falsch. Wie berichtet, wird der Familienva­ter, der nebenbei zwei Affären hatte, durch eine Handyortun­g, durch biologisch­e Spuren und durch das Opfer selbst belastet: Julia, die Mutter seiner ungeborene­n Tochter, hatte Freundinne­n anvertraut, dass sie sich vor „dem Heli“fürchte: „Vielleicht hatte sie eine böse Vorahnung“, sagt Staatsanwä­ltin Tanja Wohlgemuth. Die acht Geschworen­en sehen das auch so: Blitzschne­ll fällt der Schuldspru­ch, einstimmig, T. habe seine Geliebte vergangene­n August kurz vor der Geburt ermordet, während ihre kleinen Kinder nebenan schliefen.

Richter Christian Liebhauser verkündet die Strafe: lebenslang. Von den Verteidige­rn ist Manfred Arbacher-Stöger nicht einmal so lange geblieben – er hat seinen Mandanten, den er als „Schwein“und als „Gnom“betitelte, wohl schon aufgegeben. Kollegin Christine Lanschütze­r meldete Berufung und Nichtigkei­t an.

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Vorsitzend­er Liebhauser.
Lebenslang für Helmut T.: Er beruft. Vorsitzend­er Liebhauser.
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