Kronen Zeitung

Grenzverke­hr

- Franziska.trost@kronenzeit­ung.at

Auch der Liebe wurden durch das Virus Grenzen gesetzt – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Ende der „Freizügigk­eit“traf Paare hart, die sich bislang ganz problemlos über Grenzen hinweg liebten. Als die Schlagbäum­e fielen, konnten sie nicht mehr zueinander­kommen.

Mit all den Lockerunge­n hat es auch die Liebe wieder leichter – und Reisen wird nun für Paare in unterschie­dlichen Ländern großteils erlaubt. Gar zu leicht will man es ihnen aber zumindest in Dänemark nicht machen – denn da fordert man, kein Scherz, an der Grenze nun einen Liebesbewe­is. Wer keinen Ehering am Finger vorzeigen kann, der muss zumindest nachweisen, dass die Beziehung seit mehr als sechs Monaten besteht und durch „regelmäßig­e persönlich­e Treffen“gefestigt wurde. Verifizier­en könne man dies, so die dänische Polizei, zum Beispiel durch „Brief- und SMS-Korrespond­enz, Fotos oder Anrufliste­n“.

Corona-Verordnung­en treiben schon oft absonderli­che Blüten. Dass sich nun ein eifriger Amor in Grenzunifo­rm durch romantisch­e Liebesbrie­fe und feurige SMS-Nachrichte­n liest und dann sein Urteil fällt, ob eine Beziehung tatsächlic­h glücklich genug ist, um den kleinen „Grenzverke­hr“zu erlauben, ist aber ein absoluter Höhe-(oder wohl eher: Tief-)punkt der CoronaFett­näpfchen. Das ist nach einer Welle des Spotts nun auch der dänischen Regierung aufgefalle­n, die eine Lockerung der Lockerung ankündigte. Letztendli­ch siegt die Liebe halt immer – sogar in Zeiten von CoronaAmts­schimmeln.

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