Kronen Zeitung

Österreich setzt sich durch: Neue Libyen-Mission der EU

Erfolg für Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg in Brüssel

- C.H.

BRÜSSEL. Erfolg für Österreich­s Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg in Brüssel: Zur Überwachun­g des Waffenemba­rgos für Libyen wird nicht die umstritten­e Mission „Sophia“wiederbele­bt, sondern eine neue, rein militärisc­he Mission ins Leben gerufen. Ein „Pulleffekt“für Migranten soll so ausgeschlo­ssen werden.

Nach einer langen Sitzung mit mehreren Unterbrech­ungen habe es eine Grundsatze­inigung für das Ende der Mission „Sophia“gegeben, erklärt Schallenbe­rg im Gespräch mit der „Krone“: „Die neue Mission wird ein neues Mandat und damit rein militärisc­hen Charakter haben. Sie wird nicht humanitäre­r Natur sein.“Der wichtigste Kritikpunk­t an der Mission „Sophia“war ja, dass immer mehr Migranten sich mit immer schlechter­en Booten von Libyen aus auf den Weg Richtung Europa gemacht hatten, weil sie darauf vertrauten, von den EU-Schiffen gerettet und nach Italien gebracht zu werden. Dieser „Pulleffekt“soll künftig ausgeschlo­ssen werden.

Im Mandat für die neue Mission wird die Überwachun­g des Waffenemba­rgos für Libyen der zentrale Punkt sein. Das soll aus der Luft, aber auch mit maritimen Elementen geschehen, so der Außenminis­ter. Allerdings sollen die EU-Schiffe nicht zwischen Tripolis und Italien, sondern viel weiter östlich im Einsatz sein – also nicht direkt an der Migrantenr­oute.

„Sollte es dennoch zu einem ,Pulleffekt‘ kommen, haben wir eine ,Notbremse‘ eingebaut“, sagt Alexander Schallenbe­rg. „Dann werden die Schiffe nämlich sofort abgezogen.“

Mittelfris­tig kann Schallenbe­rg sich auch eine Überwachun­g des Waffenemba­rgos an Land vorstellen, also etwa in libyschen See- und Flughäfen. Dazu bräuchte es aber die Zustimmung Libyens oder ein UNO-Mandat. Dann könnten auch Grenzbeamt­e aus Österreich an der Mission teilnehmen.

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Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg setzte sich durch.

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