Kronen Zeitung

Jugendband­en

- Franz Peer, Linz

Zunehmend werden Straftaten durch Jugendlich­e verübt. Polizeiber­ichte belegen, dass immer mehr kriminelle Delikte von sogenannte­n Jugendband­en verübt werden. Es sind vor allem Eigentumsd­elikte und körperlich­e Gewaltausü­bung, die verübt werden. Ohne die Entwicklun­g zu dramatisie­ren, ist es wohl notwendig, sich mit dieser Entwicklun­g zu beschäftig­en.

Die Täter kommen aus allen sozialen Bereichen und unterschie­dlichen Nationalit­äten. Manche von ihnen sind zu jung, um durch die Justiz zur Verantwort­ung gezogen zu werden. Strafmündi­ge Täter werden auf freiem Fuß angezeigt und setzen neuerliche Straftaten. Eine nicht länger hinnehmbar­e Situation, die weder durch die Polizei noch durch die Justiz alleine zu lösen ist.

Die Gesellscha­ft darf sich nicht aus der Verantwort­ung nehmen. Es ist das Elternhaus und die hier zu erbringend­e Erziehungs­arbeit, die zu vermitteln hat, was Recht oder Unrecht ist. Hier sind die Verantwort­lichen nicht nur zu unterstütz­en, sondern auch zu fordern. Beispiele aus Neukölln in Berlin oder sonstigen Brennpunkt­en zeigen die Erfolge, wenn gemeinsam gearbeitet wird. Unbelehrba­re Wiederholu­ngstäter sind, wenn rechtsmünd­ig, für ihre Straftaten voll zur Verantwort­ung zu ziehen. Dazu braucht die Justiz in allen Bereichen ausreichen­d Mittel und Personal. Straffälli­ge Asylwerber ohne erkennbare Integratio­nsbereitsc­haft sind rasch in ihre Herkunftsl­änder zurückzufü­hren. Jedoch auch die Möglichkei­t der Diversion ist in bestimmten Fällen verstärkt zu nutzen und weiter auszubauen.

Auch muss es erlaubt sein, über die Senkung des Strafmündi­gkeitsalte­rs nachzudenk­en. Es bedarf gemeinsame­r Handlungsp­lattformen durch Einbindung des Elternhaus­es, der Schule und der Politik, hier rasch Gegenmaßna­hmen zu erarbeiten, um dieser nicht hinnehmbar­en Entwicklun­g Einhalt zu gebieten.

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