Wenn das Polit-Hickhack eine Stunde Pause macht
Erfrischend gesittet wurde bei der „Krone“-Elefantenrunde am Freitagabend diskutiert. Ein Rückblick auf die Debatte.
So ein Grenzsturm wie 2015 kann wieder bevorstehen, die Tore aus Italien sind offen, der türkische Präsident droht.
FPÖ-Chef Norbert Hofer
Bei der Migration macht die ÖVP Kickl-Politik. Das ist nicht mehr christlich-sozial. Da tun wir sicher nicht mit.
Grünen-Chef Werner Kogler
Sebastian Kurz hat zwei Gesichter, eines ist ganz sympathisch.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
Das gerade in diesem Wahlkampf übliche Hickhack hatte am Freitagabend für eine gute Stunde Pause: Anders als in den meisten TV-Debatten wurden in der „Krone“Elefantenrunde Standpunkte in den zentralen Themen dieser Wahl – Klimaschutz, Migration und Arbeit – detailliert unter den Spitzenkandidaten von ÖVP, SPÖ, FPÖ, Neos, Grünen und Jetzt ausgetauscht.
Als über den Klimaschutz gesprochen wurde, bekräftigten die Kandidaten ihre Positionen – erneut machten etwa Grüne und Neos deutlich, dass außer ihnen keine Partei nationale Ökosteuern will.
Beim Thema Migration warnten ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Frontmann Norbert Hofer indes unisono vor neuen Flüchtlingswellen, Rendi-Wagner warf ihren türkis-blauen Gegnern vor, „in 18 Monaten bei der Migration kein einziges Problem gelöst“zu haben.
Zum Schluss wurde es versöhnlich: Moderatorin Katia Wagner bat die Kandidaten nämlich, etwas Gutes über ihre Kontrahenten zu sagen. Meinl-Reisinger etwa lobte dabei Koglers Durchhaltevermögen; er wiederum beneidet sie um die Fähigkeit, „kurze Sätze sprechen zu können“.
Auf die Frage, was Pamela Rendi-Wagner indes am Ex-Kanzler möge, antwortete sie kritisch: „Er hat zwei Gesichter, eines ist ganz sympathisch, am anderen sollte er aber etwas ändern.“