Kronen Zeitung

Steuerrefo­rm: Wie getrickst wurde . . .

- georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

Die anlässlich der kommenden Steuerrefo­rm von der „ Krone“in Auftrag gegebene Befragung zeigt, dass die Bevölkerun­g angekündig­ten Steuersenk­ungen skeptisch gegenübers­teht. Warum? Alle paar Jahre kommt eine Regierung daher und verspricht in süßen Worten, wie grandios sich der Steuerdruc­k verflüchti­gen würde, Motto: „ Alles wird besser“und man könne sich endlich auf eine „ spürbare“Entlastung freuen.

Na ja, so unrecht haben die Leute nicht, ihr Gefühl trügt nicht. Bei der letzten Steuerrefo­rm wurde großartig verkündet, dass sie eine Entlastung im Ausmaß von 5,3 Milliarden (!) Euro bewirken würde. Wer sich da freudig auf den Schenkel klopfte, hielt bald inne: Denn tatsächlic­h betrug die Nettowirku­ng nur schmale 0,9 Milliarden Euro. Die eine Hand hat wohl gegeben, die andere jedoch genommen. Da finden sich immer wunderbare Gründe dafür: „ Ökologisch“ist ein beliebtes Mascherl, auch „ Mehr Gerechtigk­eit“wird gerne genannt. Kurzum: Meist waren diese „ Steuerrefo­rmen“nichts anderes als ein Trick.

Was der Staat „ dank“der kalten Progressio­n zu viel an Steuern abkassiert hatte, gab man dann teilweise wieder retour, abzüglich jener Beträge, die man mit neuen Steuern gleich wieder einbehalte­n hat. Kein Wunder, dass die Österreich­er diesen „ Reformen“gegenüber skeptisch sind.

Diesmal, so verspricht es die Regierung, soll es jedoch anders sein. Es sei die „ ehrlichste und sozialste Steuerrefo­rm“, weil es keine „ Gegenfinan­zierung“gebe. Das stimmt fürs Erste, aber wir werden sie trotzdem weiter kritisch im Auge behalten . . .

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