Neues Zahlen mit Klick und Code
Noch nie hatten die Österreicher so viele Möglichkeiten zum Bezahlen: Smartphone, Sportuhr oder Sticker ersetzen das Börsel
ImApril landete Peter Bosek, Vorstand der Ersten, gleich zwei Coups: In Kooperation mit Mastercard ersetzt die Erste Bank künftig ihre „ Maestro- Bankomatkarten“durch eine „ Debit Card“. Vorteil für Kunden: Sie können weltweit online und in allen Läden und Restaurants, wo sie bisher eine Mastercard brauchten, mit der Debit
Card zahlen, und der Betrag wird ganz einfach vom Erste- Konto abgebucht.
Und die Erste startet als Pionier in Österreich mit Apple Pay: Das heißt, dass man an allen NFC- Kassen über Funk mit seinem iPhone bezahlen kann, indem man es einfach hinhält und per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung die Abbuchung bestätigt.
Bereits davor eingeführt hat die Erste einen Sticker mit Chip, den man z. B. an Schlüsselanhänger kleben kann, um damit zu zahlen.
Auch Kreditkarten- Riese Visa ist beim Start von Apple Pay dabei. Chef Kurt Tojner unterstützt zudem Garmin Pay: Die Sportuhr von Garmin wird mit der Visa- Kreditkarte verknüpft. Wer dann z. B. joggen geht, kann das Smartphone zu Hause lassen und sich im nächsten Supermarkt trotzdem eine Erfrischung holen. Tojner: „ Nächstes Jahr kommt
auch unsere Debitkarte.“Mit möglichen Partnerbanken wird verhandelt.
Eine Alternative zu Apple Pay ist „ Blue Code“. Auch hier gibt es die Möglichkeit, über das Handy zu bezahlen, und sogar Kundenbindungsprogramme von Händlern in die App zu integrieren. In Österreich deckt Blue Code bereits mehr als 85 Prozent des Lebensmitteleinzelhandels ab, etwa Billa und Spar.
Eine Innovation, mit der Geldbeträge einfach an Handy- Kontakte geschickt werden können, ist die App
ZOIN: Diverse Institute, etwa die Bank Austria, Raiffeisen, Oberbank, Bawag und Volksbank, sind mit dabei. Kunden können Geld einfach in Echtzeit an ihre Handy- Kontakte schicken, ohne deren Kontonummern kennen zu müssen.
Viele Banken bieten auch schon Apps, die es Smartphones ermöglichen, an speziell gekennzeichneten Bankomaten abzuheben, etwa die Bank Austria mit der App „ Mobile Geldbörse“oder auch die Bawag.
Beim Erwerb von Spielen im Internet hat sich die pay
safecard etabliert: Die meist jungen Kunden holen sich in Trafiken, Postämtern oder bei Händlern Prepaidkarten. Diese können sie verwenden, umetwa auf der Sony PlayStation Spiele herunterzuladen. Paysafecard- Boss Udo Müller will jetzt aber auch das Bezahlen im Internet mit Bargeld ermöglichen: „ Mit , paysafe cash‘ bestelle ich z. B. etwas online, bekomme einen Barcode aufs Handy und gehe etwa zur nächsten Trafik, um zu bezahlen.“Der Markt dafür ist riesig, denn über 40 Millionen Europäer haben Müller zufolge gar kein Bankkonto.
Damit konkurriert Müller mit dem deutschen Anbieter „ Barzahlen“. Auch hier wird der Kauf im Internet mit Bargeld ermöglicht. Bezahlt werden kann dann in den Läden von Billa, Bipa, Merkur, Penny und dm. Partner von Barzahlen ist außerdem die vom Wiener Valentin Stalf mitgegründete App- Bank N26: Die Kooperation ermöglicht es, bei Billa, dm & Co. Beträge direkt in das N26- Konto einzuzahlen.