Kronen Zeitung

SPÖ- Klage gegen neue Sozialhilf­e

- K. Knittelfel­der

Das harte Duell zwischen Bundesregi­erung und Opposition um die Kürzung der Sozialhilf­e landet schon bald vor dem Verfassung­sgerichtsh­of. Die SPÖ wird nämlich, wie Parteichef­in Pamela Rendi- Wagner zur „ Krone“sagt, noch vor dem Sommer eine Klage gegen das Gesetz einbringen.

Nach mehr als einem Jahr des Streits darüber wurde die Kürzung der Sozialhilf­e dieser Tage im Parlament beschlosse­n. Trotz der massiven Kritik der Opposition – vor allem aus der SPÖ – haben die Abgeordnet­en von ÖVP und FPÖ das umstritten­e Vorhaben, das eine Kürzung für Familien und Zuwanderer nach sich zieht, also endgültig im Parlament besiegelt.

War es das nun mit dem Dauerstrei­t? Keineswegs – denn die Debatte wandert lediglich weiter, und zwar vom Parlament an den davon rund einen Kilometer entfernten Verfassung­sgerichtsh­of.

Der Grund dafür ist eine Klage der SPÖ. Weil die Sozialdemo­kraten im Bundesrat – der Länderkamm­er des Parlaments – ein Drittel der Mitglieder stellen, können sie Geset

ze bei grundrecht­lichen Bedenken vor das Höchstgeri­cht bringen.

Und geht es nach dem Salzburger Uniprofess­or Walter Pfeil, der der SPÖ in dieser Causa rechtlich unter die Arme greift, verstößt die türkis- blaue Reform gleich gegen mehrere Grundsätze: Erstens sichere die Sozialhilf­e nicht mehr „ das Mindeste“, Untergrenz­en für Arme sind nämlich nicht vorgesehen. Zudem lässt das Gesetz den Ländern laut Pfeil zu wenig Spielraum in der bis 2020 vorgeschri­ebenen Umsetzung. Letztlich hält der Sozialrech­tler auch die geplante Schlechter­stellung nicht Deutsch sprechende­r Bezieher für EUrechtswi­drig.

Pfeil wird nun ein Gutachten für die Roten erstellen, bei der Formulieru­ng der Klage wird zudem ein Anwalt mithelfen. Eingebrach­t wird die Beschwerde noch im Juni, also kurz nach Inkrafttre­ten des Gesetzes. Mit einem Urteil ist frühestens im Herbst zu rechnen.

 ??  ?? Mit rot- weiß- roten Warnwesten, der John Otti Band und Spitzen gegen den ORF und politische­n Mitbewerb stimmte sich die FPÖ gestern in der Wiener Lugner City auf die heiße Phase des EU- Wahlkampfe­s ein. In ihren Reden riefen Parteichef Heinz- Christian Strache und Spitzenkan­didat Harald Vilimsky ihre Anhänger außerdem auf, am 26. Mai zur Wahl zu gehen und lobten die Regierungs­arbeit. Fast zeitgleich feierten auch die Neos ihren Wahlkampfa­uftakt, die Grünen werden diesen heute begehen.
Mit rot- weiß- roten Warnwesten, der John Otti Band und Spitzen gegen den ORF und politische­n Mitbewerb stimmte sich die FPÖ gestern in der Wiener Lugner City auf die heiße Phase des EU- Wahlkampfe­s ein. In ihren Reden riefen Parteichef Heinz- Christian Strache und Spitzenkan­didat Harald Vilimsky ihre Anhänger außerdem auf, am 26. Mai zur Wahl zu gehen und lobten die Regierungs­arbeit. Fast zeitgleich feierten auch die Neos ihren Wahlkampfa­uftakt, die Grünen werden diesen heute begehen.
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„ Dieses Gesetz verschärft die Armut, wir werden es vor dem Höchstgeri­cht bekämpfen“: SPÖ- Chefin Pamela Rendi- Wagner.

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