Friedenslicht
Es muss ein schönes, ein feierliches Gefühl sein, das Friedenslicht ins Herz von Europa zu tragen. Diese kleine Flamme, in der so sehr der Gedanke von Weihnachten widerscheint.
Man wollte ein bewusstes Zeichen der Sehnsucht nach einem friedlichen Zusammenleben setzen, als vor 30 Jahren zum ersten Mal im Zuge der Aktion „ Licht ins Dunkel“ein Kind aus Oberösterreich in der Geburtsgrotte Jesu Christi das ORF- Friedenslicht entzündete. Von Österreich aus erreicht es mittlerweile die ganze Welt.
So brannte es u. a. im Advent 2001 auch am Ground Zero in New York. Es scheint in deutschen Krankenhäusern und Altenheimen ebenso wie im Vatikan, es leuchtet von Italien bis nach Kanada. Und wie alle Jahre wieder auch im Europaparlament in Straßburg. Montagabend hat es eine Delegation mit mehr als 120 Schülern übergeben – um damit allen Menschen ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen.
Am Tag danach schon zerstörten tödliche Schüsse diesen frommen Wunsch – abgefeuert von einem feigen Terroristen, der nichts als Hass und Unglück säen möchte. Sich wie ein Stachel in unser friedliches Miteinander bohren will.
Nun brennt das Friedenslicht in Straßburg für die Opfer dieses sinnlosen, scheußlichen Anschlags. Und ist dennoch mehr denn je ein Symbol, das an die Botschaft des Weihnachtsfriedens erinnert. Denn dass der Hass die Flamme des Friedens erlöschen lässt, dürfen wir nicht zulassen.