Welchen Code hat meine Krankheit?
Der ICD- Katalog klassifiziert diverse Leiden nach modernen Standards. So können Therapien überhaupt angeboten und von den Krankenkassen übernommen werden.
Sind Sie ein E11? Oder fallen Sie vielleicht eher in die Kategorie L20? Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Diagnose K35– K38 lautet, dann haben Sie nämlich eine Blinddarmentzündung oder gar einen - durchbruch. Bei den beiden anderen Codes handelt es sich um Diabetes und Neurodermitis.
Was vielleicht für viele zunächst aussieht wie übertriebene Bürokratie und bei weit verbreiteten Krankheiten kompliziert anmutet, ermöglicht unzähligen Menschen eine passende Behandlung, auf die sie unter Umständen jahrzehntelang warten mussten. Ja, überhaupt zu wissen, was mit ihnen eigentlich los ist, stellt schon eine große Erleichterung dar. Doch auch Ärzten und Therapeuten gibt eine Klassifizierung ein modernes Diagnosewerkzeug in die Hand ( siehe Interview.)
Von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgege- ben und als ICD- Code ( International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) bezeichnet, findet ein regelmäßiges Update statt.
Endlich wurde ich ernst genommen und nicht mehr als Simulantin oder Verrückte abgestempelt“, berichtet Ilse W., 49, aus Niederösterreich. Der chronische Ganzkörperschmerz galt früher als höchst umstritten. Dabei sind mit 4% der Bevölkerung mehrere hunderttausend Menschen betroffen!
Die ICD- Listung ermöglicht die Aufnahme in den Maßnahmenkatalog der Krankenkassen. Auch für psychische Probleme, psychologische und psychotherapeutische Diagnostik ist die Auflistung verbindlich.
Wie oft haben ängstliche Mitbürger gehört, sie sollen sich einfach „ zusammenreißen“, wenn sie etwa Panik vor Spinnen oder großen Höhen empfanden. Jetzt wissen sie endlich, dass sie an einer Phobie leiden. Und die ist heilbar.