Kronen Zeitung

„ Wusste nicht von Straftat“

Grün- Politiker rief „ Gott und die Welt“an, um Asyl- Abschiebun­g zu stoppen

- R. Schmitt

Überrasche­nde Wende im Asyl- Fall Ehsan I. ( 19) in Ried ( OÖ): Während der grüne Spitzenpol­itiker Rudi Anschober und auch Kirchenver­treter seit Wochen Unterschri­ften gegen geplante Abschiebun­gen von jungen Afghanen sammeln, wurde jetzt eine Straftat eines der prominent unterstütz­ten Asylwerber bekannt – Ehsan I. ist wegen Körperverl­etzung rechtskräf­tig verurteilt. Anschober zur „ Krone“: „ Das wusste ich nicht.“

Aus Justizkrei­sen erhielt die „ Krone“den Strafakt des afghanisch­en Asylwerber­s Ehsan I.: Erst vor sechs Monaten, im November 2017, sei der jetzige Malerei- Lehrling wegen § 83 ( 1) Strafgeset­zbuch beim Bezirksger­icht Ried im Innkreis verurteilt worden. Strafausma­ß: eine Haftstrafe von einem Monat, bedingt auf eine dreijährig­e Probezeit.

Gerichts- Insider erklären dazu: „ Dass gleich bei der ersten Straftat nicht bloß eine Geldstrafe verhängt wurde, lässt darauf schlie- ßen, dass der Vorfall keinesfall­s harmlos war.“Ehsan I. saß in der Vorwoche bereits in Schubhaft.

„ Offensicht­lich kein schweres Verbrechen“

Der grüne Spitzenpol­itiker Rudi Anschober hat diese Fakten offenbar nicht gekannt, bevor er diesem Asylwerber helfen wollte. Seine Stellungna­hme: „ Es ist gut, dass der Verfassung­sgerichtsh­of eine aufschiebe­nde Wirkung in diesem Abschiebun­gs- Fall zuerkannt hat, genau das habe ich auch

unterstütz­t. Offensicht­lich wurde kein Asylaussch­lussverfah­ren seitens der Behörde eingeleite­t, da weder eine Gefahr für die Sicherheit noch ein im Sinne des Gesetzes besonders schweres Verbrechen – über drei Jahre Haft – vorliegt.“

Erneut elf Afghanen nach Kabul ausgefloge­n

Der Druck auf afghanisch­e Staatsbürg­er mit negativem Asylbesche­id steigt deutlich: So wurden am 8. Mai elf Afghanen mit einem Sammel- Charterflu­g der EU- Grenzschut­zorganisat­ion Frontex und dem Innenminis­terium von Wien nach Kabul gebracht.

Unter den elf Passagiere­n waren drei Tatverdäch­tige und ein Täter, der wegen versuchter Vergewalti­gung, sexueller Nötigung und öffentlich­er geschlecht­licher Handlungen in Österreich zu zwei Jahren Haft verurteilt worden ist.

Die von uns erreichte aufschiebe­nde wirkung ist sinnvoll. jetzt ist eine rechtsstaa­tliche lösung in dem fall MÖGLICH. Landesrat Rudi Anschober ( Grüne)

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