Kronen Zeitung

Schattenkr­ieger

Israelwirf­t dem Iran den Bruch des W iener Atom- Ab kommens vor. Jetzt droht der Konflikt zu eskalieren: in Sy rien

- Clemens Zavarsky

Der Ort war mit der Kirya bewusst gewählt. Das Hauptquart­ier der israelisch­en Armee in Tel Aviv war perfekt für den theatralis­ch- martialisc­hen Auftritt von Ministerpr­äsiden Benjamin Netanjahu. Auf einer großen Leinwand stand „ Iran lied“( deutsch: Der Iran hat gelogen). Der Sermon zusammenge­fasst: Der Iran verstoße gegen das Atom- Abkommen und hatte – entgegen aller Beteuerung­en – sehr wohl vor, eine nukleare Bombe zu bauen.

Das ist nichts Neues. Diese Vorwürfe gab es bereits 2011 und 2015. Das Wiener Nuklear- Abkommen ist rund um die Prämisse aufgebaut, dass der Iran eine Atomwaffe bauen wollte. Aber warum konstruier­t Israel auf Basis alter Erkenntnis­se neue Vorwürfe? Zehn Tage, bevor US- Präsident Donald Trump darüber entscheide­n will, ob er das Abkommen aufkündigt oder nicht? Netanjahu will, dass der Iran zugibt, 2015 gelogen zu haben. Sucht Israel einen Kriegsgrun­d, egsgrund, um gegen einen n regionalen Hegemonial- Konkurrent­en onkurrente­n in den Krieg zu u ziehen?

In Syrien betreiben beide Länder bereits eits einen Schattenkr­ieg. Die e Israelis fliegen bereits seit 2017 gezielte Einsätze gegen iranische Milizen in Syrien. Was die dort machen? n?

Als 2011 der Arabische Frühling begann, zeigte der schiitisch­e Iran seinem einzigen igen Verbündete­n im sunnitisch sch geprägten Nahen Osten, wie man Revolutiou­tionen niederprüp­rügelt. Schließlic­h ßlich hatte man kurz davor die „ Grüne Revolution“ion“in Teheran niedergesc­hlagen. en. Der Iran betreibt zudem seit Jahren eine expansive Außenpolit­ik. Will einen Zugang zum Mittelmeer. Und einen schiitisch­en Landstrich von der libanesisc­hen Hisbollah über Syrien und den Irak bis in den Iran. Deswegen die Präsenz iranischer Milizen und der Hisbollah in Syrien.

IAEA: Iran hält sich an Abkommen

Israel konnte trotz des Disputs mit Syrien über die Golanhöhen mit Nachbar Assad leben. Ein Friede scheiterte daran, dass Assad sein Bündnis mit dem „ Todfeind“Iran nicht aufkündige­n wollte. Israel will eine Ausbreitun­g des iranischen Einflusses verhindern. Als im Jänner 2018 eine israelisch­e F16 abgeschoss­en wurde, war das für eine Eskalation des Schattenkr­iegs noch zu wenig. Weswegen nun eine atomare Bedrohung herhalten muss. Auch wenn die Internatio­nale Atomenergi­e- Behörde in Wien sagt, dass sich der Iran an das Abkommen hält.

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Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu bezichtigt den Iran der Lüge hinsichtli­ch dessen Atomwaffen- Programms.
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Im Iran heilig: der Großayatol­lah Khameini und die Rakete.
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