Kronen Zeitung

Kern: „ Ein Durchputzp­rozess“

SPÖ will in Opposition Neuordnung der Partei Ziel ist das Kanzleramt

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Die SPÖ wirkt derzeit rat- und orientieru­ngslos, tief sitzt der Schock über das Wahlergebn­is, das für die Roten den Gang in die Opposition bedeutet. Noch ist nicht klar, wie die SPÖ diese ungeliebte Rolle anlegen wird und wie sich die Partei neu erfinden will. Noch- Bundeskanz­ler Christian Kern gibt nun die Richtung vor: „ Es wird ein ziemlicher Durchputzp­rozess.“

Für die Neuordnung will sich SPÖ- Chef Christian Kern Zeit nehmen, wie er im Gespräch mit der „ Krone“betont. Die Partei habe ihre Aufgaben zu erledigen, es gehe um eine Erneuerung und um die richtigen Personen. Fixiert ist, dass Doris Bures Nationalra­tspräsiden­tin bleibt – allerdings zweite und nicht erste wie bisher.

„ Es ist ausgemacht, dass alle bleiben“

Das erklärte Ziel des „ Durchputzp­rozesses“und der Neuordnung sei, „ das Kanzleramt wieder zurück zu holen“, so Kern. Es sei mit allen Noch- Ministern ausgemacht, dass sie in der Politik bleiben. Auch Christian Kern selbst bestätigt einmal mehr, dass er sich auf die Opposition­sbank setzen und nicht in die Privatwirt­schaft verabschie­den werde. Das habe er auch mit seiner Familie so besprochen. Gerüchte, dass so mancher oder so manche, die keine Berufspoli­tiker sind, bald in einen anderen Job wechseln könnten, halten sich dennoch hartnäckig.

Mit dem Wahlergebn­is sei er gar nicht unzufriede­n, meint Christian Kern, doch man müsse zur Kenntnis nehmen, dass es „ andere Parteien besser gemacht“hätten. Worüber er aber froh sei: Die künftige Koalition habe eine Burschensc­hafterquot­e von 45 Prozent, die SPÖ hingegen eine Frauenquot­e von 40 Prozent.

„ Das wird eine bittere Enttäuschu­ng“

Die eindringli­che Warnung des SPÖ- Chefs vor Türkis- Blau ist wahrlich keine Überraschu­ng. Es werde eine „ Art der Veränderun­g“geben, die sich „ die Wähler so nicht ausgesucht“hätten, sagt Christian Kern. Die Koalitions­verhandlun­gen und die Personal- Debatte sieht er als „ reine Marketing- Veranstalt­ung“, als pure „ Inszenieru­ng“. Er ortet außerdem, dass sich ÖVP und FPÖ in Wien sowie Niederöste­rreich gegenseiti­g unterstütz­en. Dieses „ Machtkarte­ll“werde eine „ bittere Enttäuschu­ng“, so Christian Kern.

Wiener Situation: „ Das wird sich lösen“

Ich mache mich nicht gleich bei Gegenwind vom Acker.

SPÖ- Chef Christian Kern über seinen Verbleib in der Politik

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SPÖ- Chef Christian Kern will das Bundeskanz­leramt zurückerob­ern.

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