Zudringlich
Da ist ganz schön was in Bewegung geraten in den vergangenen Wochen – ehe das Thema am Samstag mit dem Rückzug von Peter Pilz wie eine Bombe mitten in der österreichischen Innenpolitik landete.
Seit der mächtige Hollywood- Mogul Harvey Weinstein am Pranger steht, weil er reihenweise Frauen belästigt, sexuell bedrängt oder gar vergewaltigt haben soll, geht eine Welle der Empörung um die Welt.
Auch bei uns wird darüber leidenschaftlich diskutiert ( siehe Brennpunkt auf den Seiten 4/ 5), was sich Männer gegenüber Frauen erlauben oder erlauben dürfen. Die Meinungen klaffen auseinander – auch zwischen den Generationen. Was für viele ältere Herren normal scheint („ . . . ich hab ihr eh nur ein bissl auf den Hintern gegriffen“), das ist für viele jüngere Männer ein Tabu.
Absolut außer Streit zu stehen hat: Es ist beinhart abzugrenzen zwischen einem Flirt und der Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses. „ Krone“- Leserin Susanne Freigassner schrieb diese Woche in Replik zu den Aussagen der Schauspielerin Nina Proll, die sinngemäß gemeint hatte, dass jede Frau selbst entscheidet, wie weit sie zugunsten von Beruf/ Karriere gehen will: „ Kann eine alleinerziehende Mutter, die gerade so über die Runden kommt, entscheiden, ob sie den zudringlichen Vorgesetzten eine verpasst oder den Job verliert?“
Ist dem noch etwas hinzuzufügen?
Einen schönen Sonntag mit it Ihrer „ Krone“!