Kronen Zeitung

Luc Besson: Der Fantast

Fenster ins A ll: Mit „ Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“( ab 20. Juli im Kino) hat der Starregiss­eur den teuersten europäisch­en Film gedreht. Grandioses A ugenfutter für 200 Millionen Euro!

- Christina Krisch

Er kann es selbst kaum glauben. Dass er diesen Film gemacht hat. „ Die Verfilmung der Sci-Fi- Comic- Serie , Valérian et Laureline‘ war ein lang gehegter Traum von mir“, erzählt der französisc­he Filmemache­r, während er die Studio- Hallen in Saint- Denis bei Paris abschreite­t. „ Dieser Ort hier wurde zu meinem ganz persönlich­en galaktisch­en Wunderland.“Die einst frech- blonden Strubbelha­are sind dem Silberschl­äfen- Look gewichen, der untrüglich­e Blick des 58- Jährigen für leinwandta­ugliche Magie ist immer noch jung.

Monsieur Besson, Sie lieben ja Comic- Stoffe . . .

L. Besson: „ Das sieht man, nicht wahr? Als Kind habe ich Comics verschlung­en. Und musste mir ewig anhören: Lies was Gescheites! Proust und so. Wissen Sie, ich war schon immer ein Tagträumer, ein Fantast. Mich inspiriert etwas, und dann wird dieses Etwas immer größer und bunter in meinem Kopf.“

Bekommen Sie diesen Rausch von einem Film in einen Satz? L. Besson: „ Mal sehen: , Valerian‘ ist für mich ein gigantisch­es Allyou-can- eat- Buffet, an dem jedes Auge satt wird. Ein

Aliens unter sich: Kultstimme Rihanna – irre wandelbar und sexy – und Luc Bessons exotische Sternenwes­en aus fernen Galaxien.

völlig verrückter, schriller Kosmos, der gleicherma­ßen von Menschen wie von extraterre­strischen Wesen bevölkert wird.“Ihre Galaxien erinnern an Gemälde von Dalí, Ihre Aliens muten geradezu fellinesk an. L. Besson: „ Die meisten von ihnen wurden auch von echten Darsteller­n gespielt, dann noch auf dem Computer nachbearbe­itet. , Valerian‘ ist für mich das, was für James Cameron , Avatar‘ war.“Ihr digitaltec­hnisches Know- how beeindruck­t. Chapeau! L. Besson: „ Oh, dafür habe ich versierte Leute. Computer sind mir suspekt. Ich rühre sie nicht an. Die sind wie Aliens, man weiß nie, was sie als Nächstes vorhaben. Vielleicht sind es sogar als Rechner getarnte Aliens! Ich bevorzuge Skizzen auf Papier. Mein Großvater war Maler. Das bisschen Talent habe ich von ihm.“

Eigentlich stemmen zwei Jungstars den Film „ Valerian“. L. Besson: „ Ja, Dane DeHaan und Cara Delevingne. Sie spielen Weltraum- Agenten, stehen für die junge Generation.“Und zanken sich doch wie ein altes Paar! L. Besson: „ Ja, diese Screwball- Dynamik zwischen den beiden haben wir gut hingekrieg­t.“Dann ist da noch Rihanna, die sich vom blauen Glibberwes­en zur Barsängeri­n à la „ Cabaret“wandelt . . . L. Besson: „ Rihanna ist megasexy. Ihre exotische Schönheit ist irgendwie sowieso nicht von dieser Welt.“

Warum haben Sie nicht gleich im 3-D- Format gedreht? L. Besson: „ Diese schweren Kameras schränken mich ein. Und die nachträgli­che Konvertier­ung ist top.“Ihre ComicAdapt­ion soll ein Budget von rund 200 Mio. Euro verschlung­en haben. L. Bes

son: „ Manche Filme sind eben gefräßig, voilà. Nach den Sternen zu greifen kann ins Geld gehen.“

Der Film , Valerian‘ ist für mich das, was für James Cameron , Avatar‘ war.“

Der Franzose Luc Besson über seine Comic- Verfilmung „ Die Stadt der tausend Planeten“

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Ein Mann, ein Traum, ein Comic: Luc Besson besetzte die Hauptrolle­n des Sci- FiAbenteue­rs „ Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“mit TopModel Cara Delevingne und Dane DeHaan.
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Fotos: Constantin Film ( 3), TF1 Films Prod.
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