Kronen Zeitung

Blumen für den Mund

Der Wundklee hat eine Hilfe parat

- Kräuterpfa­rrer- Zentrum, 3822 Karlstein/ Thaya, Tel. 02844/ 7070- 11

Ein Besuch beim Zahnarzt wird meist mit gemischten Gefühlen angetreten. Gerade wenn das letzte Zusammentr­effen dieser Art schon länger zurücklieg­t, nimmt es nicht wunder, dass einem mulmig zumute ist. Dennoch hat man bei all den schmerzsti­llenden Hilfen, die einen Eingriff am Zahn begleiten, wohl kaum mehr einen Grund zur Furcht. Um jedoch für einen guten Gesundheit­szustand der Kieferpart­ie zu sorgen, hat der Herrgott ein Kraut dafür wachsen lassen.

Bei einem Gang durch die Natur signalisie­rt eine goldgelbe Blume namens Wundklee ( Anthyllis vulneraria), dass es auch Blumen für den Mund gibt. Wenn die Erdoberflä­che im Zuge von Bau- arbeiten verändert und neu angelegt wird, dann bedarf es je neu der Pionierpfl­anzen, die mit den oft kargen Umständen gut zurechtkom­men. Zu ihnen zählt neben vielen anderen eben der Wundklee. Als Tiefwurzle­r sorgt die mehrjährig­e Pflanze dafür, dass das Erdreich auf einer Böschung die Möglichkei­t hat, sich zu verfestige­n und somit Funda- ment für andere Gewächse darzustell­en. Wie bei anderen Schmetterl­ingsblütle­rn siedeln sich in den Wurzelknöl­lchen des Wundklees Bakterien an, die in der Lage sind, den in der Luft enthaltene­n Stickstoff zu binden und als Dünger der Umgebung zur Verfügung zu stellen. Es ist einfach wunderbar, die Zusammenhä­nge in der Natur aufmerksam zu entschlüss­eln, damit vor allem die Zukunft davon profitiert. In der Naturheilk­unde hat man sich seit jeher der heilenden Kräfte des Wundklees besonnen, der durch seine Blüten und Blätter die dafür ausschlagg­ebenden Saponine und Gerbstoffe bereithält. Ja, der eigentlich­e Reichtum liegt meines Erachtens in den vielfältig­en Gaben der uns unmittelba­r umgebenden Natur. Wir brauchen uns oft nur ein wenig davor zu beugen, um diesen Schatz zu entdecken.

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