Nichtschwimmer

Alsdann, de Gschicht war a so“, berichtete Herr T. dem Bezirksrichter. „ I lieg neilich an an Schotterteich auf aner Luftmatratzn und lass mi ohbrenna, kummt der Herr Rimaschek, der was durtn a Hüttn hat, mit an Schinakl auf mi zu.

I grüaß eahm: , Däre, Herr Rimaschek!‘, grüaßt er zruck und fragt mi, ob i a Schluckerl a Bier wüll.

Na, i sag net naa, gibt er ma a Bier ume; i sag danksche, fragt er mi, ob i a Stückl a Wurscht wüll.

Drauf sag i net naa, nimmt er an Feitl, halt ma a Wurscht hin, und sablt ma mit dem Feitl a Radl oh.

I sag danksche, fragt er mi, ob i a Stückl a Brot wüll.

Drauf sag i net naa, schneidet er ma a Stückl Brot oh und fragt mi, ob i vielleicht an Pfefferoni wüll.

Na, i sag net naa, gibt er ma no an Pfefferoni ume und zu guater Letzt no a Papierser- viettn, damit i ma auf der Luftmatratzn kan Fettfleck mach.

I sag danksche, mant er, wann i wüll, kann i no an halbn Paradeiser habn.

Gerne, sag i drauf, beugt er se ume und schneidt mit sein Feitl an Paradeiser ausanander.

Und dabei is eahm der Feitl ins Wasser gfalln.

I sag: , Oajee!‘ Sagt der Rimaschek: , Des macht nix!‘, springt ins Wasser und fangt um den Feitl zum Tauchn an.

I hab eahm zuagschaut von obn, des Wasser is ja kristalklar, aber kalt, und hab ma denkt: Schad, dass i a Nicht- schwimmer bin, sunst hüpfert i aa eine.

Der Rimaschek is wia a kari- bischer Perlentaucher unt umadumgschwumma und hat gschaut, wo der Feitl liegt. Dann hat er eahm gfundn, hat eahm wia a Sölchamesser in d Hand gnumma und is damit langsam wieder auftaucht.

Dabei is er unter mei Luftmatratzn kumma und hat ma mit den spitzen, scharfn Feitl de Luftmatratzn von vurn bis hint aufgschnittn. In so an Fall nutzn vier Luftkammern mit acht Stoppln nix. I bin unterganga wia a bleierne Antn. Aber was wolln S gegen an Menschen machn, der was Ihna a Bier und a Wurschtradl und Brot und an Pfefferoni und an halbn Paradeiser gibt?“

Herr T., dem Herzkasperl nahe, wurde von anderen Badegästen geborgen. Herr Rimaschek ersetzte die Luftmatratze.