Eskalation in Syrien
Syriens Präsident Baschar al- Assad war sich offensichtlich schon zu sicher. Oder er hat nach Rücksprache mit Wladimir Putin bewusst testen wollen, ob und vor allem wie Donald Trump wohl reagieren würde, wenn er die unsichtbare rote Linie eines Giftgasangriffs auf die eigene Bevölkerung mit über 70 Toten überschreiten würde. Nun, jetzt weiß er es. Die Reaktion war anders als die von Barack Obama beim letzten Giftgaseinsatz Assads, der, außer heftig zu protestieren, nichts unternahm. Da kann der syrische Präsident noch so viele Ausreden suchen, wie beispielsweise, dass man bei einem Bombenangriff auf die Zivilbevölkerung unvermutet ein Giftgasdepot der Rebellen getroffen hätte. Das ist völlig unglaubwürdig. Russlands Außenminister hat gemeint, das syrische Regime hätte gar keine Giftgasbestände mehr. Nun, das glaubt ihm ebenfalls niemand. Die EU- Spitze in Brüssel eiert herum, manche Politiker meinen, man könne gar nicht sagen, wer das Giftgas eingesetzt hat. Das sind die ganz Naiven, die vor jeder Eskalation im Nahen Osten warnen.
Man kann es nicht oft genug sagen, auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Dann wird die syrische Bevölkerung irgendwann ihren menschenverachtenden Präsidenten loswerden. Friedensverhandlungen ohne Assad sind der einzige Ausweg, die syrische gemäßigte Opposition gehört rückhaltlos unterstützt . . . Richard Kehrer, Wien