Kronen Zeitung

Attentäter sollteabge­schoben werden

Sein Asylantrag wurde 2016 abgelehnt Kaufhaus plante skurrilen Terror- Rabatt

- VON ED RICKER

St o c k h o l m . – Der verhaftete Attentäter von Stockholm ist ein abgelehnte­r Asylbewerb­er. Die schwedisch­e Migrations­behörde hatte sein Ansuchen um eine Aufenthalt­sgenehmigu­ng im Juni 2016 abgewiesen. Da er das Land nicht verließ, hatten die Behörden den 39Jährigen gesucht. Doch der Usbeke war untergetau­cht.

2014 hatte der Usbeke einen Antrag auf Bleiberech­t in Schweden gestellt, der im Juni 2016 abgelehnt wurde. Daraufhin war ihm im Dezember 2016 eine Frist von vier Wochen gesetzt worden, das Land zu verlassen. „ Weil das nicht geschah, wurde der Fall an uns übergeben“, erklärte Schwedens Polizeiche­f Jonas Hysing. „ Wir suchten nach dem Mann, allerdings war er da bereits untergetau­cht.“

Ermittlung­en zeigen, dass der Verhaftete Sympathien für „ extreme Organisati­onen“gezeigt hat, darunter auch die Terrormili­z Islamische­r Staat ( IS). Neben dem Usbeken nahm die Polizei Sonntagfrü­h eine zweite Person unter Terror- und Mordverdac­ht fest. Details dazu will die Staatsanwa­ltschaft aber noch nicht bekanntgeb­en.

Mittlerwei­le sind auch die vier Todesopfer bekannt. Es handelt sich um zwei Schweden sowie einen britischen und einen belgischen Staatsange­hörigen. Zehn der insgesamt 15 Verletzten liegen noch im Spital, vier von ihnen in „ ernstem Zustand“.

Kaufhaus Åhléns plante pietätlose Rabatt- Aktion

Nach dem Anschlag sorgte das Kaufhaus Åhléns, in das der Attentäter mit dem Lkw gerast war, mit einer skurrilen Rabattakti­on für Aufregung. Man wollte am Sonntag öffnen und beim Anschlag beschädigt­e Waren zu reduzierte­n Preisen anbieten. „ Eine schlechte Entscheidu­ng“, erklärte das Kaufhaus später und sagte

die Aktion ab. Es sei dabei nicht um Geld gegangen. Vielmehr hätte Åhléns zeigen wollen, dass es gegenüber bösartigen Kräften nicht zurückweic­he.

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Das Blumenmeer vor dem Kaufhaus Åhléns ist angewachse­n. Unter den vier Toten des Terroransc­hlags ist auch der Brite Chris Bevington ( oben). Er arbeitete in Schweden für Spotify.
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Am Sonntag versammelt­en sich Tausende Trauernde im Stadtzentr­um ( re.). Auf einer Absperrung schreiben einige von ihnen Nachrichte­n ( o.).

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