Vorsicht bei Reisen in Türkei
Nach neuer Eskalation im Streit mit Erdoğan:
Den Haag/ Ankara.-Nach der neuerlichen Eskalation im Streit mit Sultan Erdoğan um verhinderte Wahlkampfauftritt e türkischer Politike rinden Nie- derlanden spricht die Regierung in Den Haag jetzt Warnungen für Reisende in der Türkei aus. Auch das österreichische Außenamt mahnt zur Vorsicht.
Die niederländische Regierung geht von einer erhöhten Gefährdung ihrer Staatsbürger bei Reisen in der Türkei aus. Die offiziellen Warnhinweise vom Außenministerium wurden verschärft. Das Ministerium verweist auf seinen Internetseiten auf die derzeitigen diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Ländern. Niederländische Touristen sollten versuchen, größere Menschenansammlungen und volle Plätze zu meiden, heißt es ausdrücklich. Eine generelle Reisewarnung für die Türkei gibt es aber nicht.
Die gibt es auch in Österreich nicht, aber auch das Außenamt in Wien warnt unter Verweis auf das Verfassungsreferendum vor möglichen Demonstrationen, Gewalt und Unruhen. Unterdessen lehnt Niederlands Premier Rutte es strikt ab, sich bei der Türkei zu entschuldigen, wie Erdoğan das fordert. Es sei viel mehr an der Türkei, sich zu entschuldigen, hatte doch Erdoğan das Land, das im Zweiten Weltkrieg ein Opfer Nazi- Deutschlands war, als „ faschistische Bananenrepublik“bezeichnet. Aus Trotz ließ Erdoğan Montagabend den türkischen Luftraum für niederländische Diplomaten sperren.
EU stellt erstmals Türkei als Beitrittskandidat infrage
Nach langer Zurückhaltung hat sich die EU am Montag mit einer umso härteren Reaktion in den Streit zwischen der Türkei und mehreren EU- Staaten eingeschaltet: Das Verfassungsreferendum in der Türkei werde eine Neubewertung des Status als EU- Beitrittskandidat nach sich ziehen.