Lieber Karl Habsburg,
als ältester Filius des legendären Otto Habsburg (1912–2011), seinerseits Sohn des letzten österreichischen Kaisers Karl, sind Sie Chef einer Familie, die über die Jahrhunderte österreichische Geschichte geschrieben hat, ohne die es dieses Österreich nicht gäbe.
Na ja, und nun haben Sie entschieden, dass der Nachlass Ihres Vaters, ein für die jüngere Historie Ihrer/unserer Heimat unverzichtbares Konvolut von Dokumenten, Briefen und Exponaten, in der Budapester Burg seine ArchivHeimat findet ...
. . . statt, wie ursprünglich vorgesehen, im niederösterreichischen Stift Klosterneuburg.
Die Gründe dafür – leider – typisch österreichische: Inkompetenz, Kosten und wohl auch „Vorbehalte“kontra Habsburg, die Sie zwei Jahre auszuräumen suchten ...
. . . und jetzt einfach „genug“hatten und den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán kontaktierten, der nicht lange fackelte und dem Nachlass des „Beschützers der Ungarn“mit aufwendig adaptierten Räumen in seiner berühmten Burg eine würdige Fassung geben wird.
Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Entschluss. Zumal ich im Radio die „Stellungnahme“des linken „Historikers“Oliver Rathkolb mitbekam, dessen einzige, zögerlich vorgetragene Sorge ist: „Ich hoffe nur, dass die Familie uns den Zugang ermöglichen wird.“
Wenn ich Sie wäre, Kaiserliche Hoheit, dann dem sicher nicht. – Ein gesegnetes Weihnachtsfest,
Ihr