Ganz schön dreist
Dass Politiker vor allem mit Verantwortungslosigkeit und Abgehobenheit vom Volk glänzen, ist längst zu einem äußerst unliebsamen Virus unserer Zeit geworden. Und immer wenn man als Bürger denkt, noch haarsträubender und dreister geht’s nicht mehr, wird man enttäuscht. Jüngstes Beispiel ist EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Immer mehr Normalbürger wissen nicht mehr, wo hinten und vorne ist, weil sie sich das ganz normale Leben mit einem Job kaum noch leisten können. Dem gegenüber stehen EU-Bonzen, die einer halbwegs soliden Zukunft immer mehr den Boden unter den Füßen wegziehen und für diese fragwürdige Leistung auch noch überbezahlt werden. Ohne Genierer versteht sich.
Juncker bekommt aufgrund einer für rund 55.000 EU-Beschäftigte beschlossenen Erhöhung um 3,3% mehr. Was in seinem Fall gleich 10.000 Euro ausmacht! Und er darf sich damit künftig über ein Jahresgehalt von rund 325.000 Euro freuen. Ist das noch zu fassen? Doch damit nicht genug. Denn damit einer wie er nur ja keine Abstriche im Leben machen muss, bekommt er natürlich auch noch völlig realitätsferne Bonuszahlungen. Etwa einen Zuschuss von knapp 50.000 Euro fürs Wohnen, einen Weihnachtsbonus in Höhe von rund 5000 Euro und 17.000 Euro für „weitere Ausgaben“, also was auch immer er will. Und während in Österreich die meisten Pensionisten mit rund 1000 Euro ihr Auskommen finden müssen, darf er sich schon jetzt auf seine Pension in Höhe von über rund 70.000 Euro im Jahr freuen. Und weil ein neuer Lebensabschnitt für einen mit so mickrigen Einkünften ja eine unüberwindbare Herausforderung darstellt, wird ihm beim Ausscheiden aus seinem Amt mit 420.000 Euro unter die Arme gegriffen.
Trauriger und haarsträubender kann die Welt kaum noch vor die Hunde gehen. Die EU ist und bleibt wirklich ein Meilenstein. Für die Wirtschaft, für Banken, unerträgliche EU-Bonzen und überbezahlte EU-Beschäftigte! Und da soll man nicht zum „Wutbürger“werden?