Berni im Kinderzimmer
Nordische Kombination: Salzburger Jung-Papa Gruber träumt dank der wiedergefundenen Sprungstärke von der Titelverteidigung bei der WM
Kombi-Weltmeister Berni Gruber nimmt heute im finnischen Ruka seine 15. (!) Weltcupsaison in Angriff. Für den Routinier ist in diesem Winter dennoch vieles ganz anders. Die Geburt seines Sohnes Benjamin im Oktober hat einiges im Leben des 34-jährigen Salzburgers verändert: „Fad wird mir nicht, das ist klar. Mein Sohn gibt mir sehr viel Energie.“
Der Jungvater versichert aber, dass er topfit in die WM-Saison startet: „In der heißen Vorbereitungsphase schlief Benjamin bei der Mama, ich dann halt im Kinderzimmer. Da kann ich zum Glück auf die volle Unterstützung meiner Margret zählen.“
In der Loipe spielt der Gitarrist schon länger im Konzert der schnellsten Läufer mit, der starke Springer hatte aber im Sommer auf der Schanze Probleme. Rechtzeitig vor dem Weltcupstart fand Berni gemeinsam mit Sprungtrainer Christoph Bieler eine Lösung: „Ich springe wieder ein wenig mein altes System. Jetzt läuft es.“
Laute Töne schlägt der Hobby-Musiker nur bei seinen Bühnen-Auftritten an, mit Prognosen hält Gruber sich lieber zurück: „Die Vorbereitung war richtig gut, aber ich halte den Ball niedrig.“Einen Traum verrät der Gewinner von acht Medaillen bei Großereignissen dennoch: „Den WM-Titel in Lahti zu verteidigen wäre das Schönste überhaupt. Das haben noch nicht viele geschafft.“