„Warten aufs nächste Beben“
In Neuseeland kommt die Erde nicht zur Ruhe Starke Schäden, wenige Opfer:
Christchurch. – „Wir warten ständig auf das nächste Beben“, sagt ein Neuseeländer: Nach dem schweren Erdstoß am Sonntag wurde der Inselstaat von Hunderten Nachbeben erschüttert. Das heftigste in der Nacht auf Montag erreichte Stärke 6,2. Das Epizentrum lag etwa 120 km nordöstlich von Christchurch.
Bei dem neuen Beben haben Erdrutsche zahlreiche Straßen verschüttet, Hunderte Häuser wurden teils schwer beschädigt, und in größeren Landstrichen fiel der Strom aus. Straßen rissen auf, Bahnschienen verbogen sich.
Videos aus Überwachungskameras zeigten Supermärkte, in denen Flaschen und Nahrungsmittel aus den Regalen geschleudert wurden. Einwohner veröffentlichten Fotos von umgekippten Regalen und bröckelnden Zimmerdecken in sozialen Medien.
Besonders betroffen ist der 2000-Einwohner-Ort Kaikoura 180 km nördlich von Christchurch auf der Südinsel Neuseelands. Dort wurde eine über Hundertjährige aus den Trümmern ihres Hauses gerettet. Ein Mensch starb, sechs wurden mit Verletzungen nach Christchurch geflogen. Eine weitere Person kam im Skigebiet Mt. Lyford ums Leben. Ein Tsunami nach dem ersten großen Beben hatte keine zusätzlichen Schäden angerichtet.
In einem Touristenörtchen sind Hunderte Urlauber gestrandet. Viele waren mit Campervans unterwegs, aber die Straßen nach Kaikoura waren durch Erdrutsche und Felsbrocken versperrt. Touristen in prekären Lagen, etwa auf küstennahen Campingplätzen, wurden am Montag per Hubschrauber gerettet.