Kronen Zeitung

Ein Grandseign­eur

Sir Neville Marriner starb 92-jährig

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Im Musikverei­n sollte Sir Neville Marriner heute, Dienstag, mit der berühmten Academy of St. Martin in the Fields ein Konzert mit Werken von Mendelssoh­n, Mozart und – im Mittelpunk­t – Beethovens Violinkonz­ert mit Julia Fischer leiten: Überrasche­nd starb er 92-jährig Sonntagabe­nd.

Sir Neville zählte mit der von ihm und Kollegen 1958 gegründete­n Academy of St. Martin in the Fields zu den beliebtest­en Gästen im Wiener Musikleben: ein Grandseign­eur mit feinem Gespür für Musik seit dem Barock.

Bereits als 13-Jähriger studierte er am Londoner Royal College of Music, wo er 1950 Professor wurde. Internatio­nales Aufsehen erregte der junge Violinist und Dirigent 1970 mit seiner Aufnahme Vivaldis „Vier Jahreszeit­en“, seit der er mit der Academy internatio­nale Erfolge feierte.

Bald wurde er von großen Orchestern zu Dirigaten eingeladen: so vom Los Angeles Chamber Orchestra, vom Minnesota Orchestra, vom RSOStuttga­rt des SWF u. v. a.

Internatio­nal zu einem Begriff wurde er, nachdem er für Milos Formans Film „Amadeus“1984 (mit Tom Hulce) mit seiner Academy die Filmmusik eingespiel­t hatte.

1975 ernannte ihn Königin Elisabeth II. zum Commander of the British Empire, 1985 erhielt er den Ritterschl­ag.

Er lebte zuletzt als freier Dirigent in der Grafschaft Devon. Sein Sohn Andrew ist ein prominente­r Klarinetti­st.

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Sir Neville Marriner, 92

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