Für Coco ist noch nicht alles „bello“
Wasserspringer Blaha nach Italien-Trip in Wien für Olympia-Feinschliff – eine „hitzige“Angelegenheit
Wenn einer sich nach links oder rechts lehnte, stoppte oder sich in Bewegung setzte, dann auch der andere. Völlig synchron. Wasserspringer eben. Nur standen sie nicht nebeneinander auf Brettern, sondern saßen hintereinander auf einem Moped. So ließ sich Coco Blaha täglich von Kumpel Michele Benedetti, bei dem er wohnte, durch den turbulenten Verkehr in Rom fahren. Wo er mit Italiens Kaderspringern trainierte, ihnen bei den Staatsmeisterschaften sogar 1-m-Gold wegschnappte.
Dass vom olympischen 3m-Brett für Coco eineinhalb Monate vor seinem Auftritt bei den Spielen noch nicht alles „bello“– also schön – war, er im Vorkampf ausschied, motiviert den Wiener fürs Trainings-Finish. „Ich muss an den Endsprüngen unter Druck arbeiten, Wettkämpfe simulieren.“Heißt: Sechs Sprünge samt Risikoelementen wie dem Viereinhalb-Vorwärts oder dem Dreieinhalb-Auerbach hintereinander, die Serie mit Coach Aristide Brun auswerten, dann alles von vorn. Oft eine „hitzige“Angelegenheit im verglasten Stadthallenbad. „Weshalb ich vielleicht noch eine Freiluft-Einheit in Graz einlege“, so der Ströck-Athlet. Der Mitte Juli noch beim Bozen-GP springt, im Gegensatz zu Peking 08 in Rio von den Eltern bzw. Freundin Kimberly angefeuert wird. „Mein Vater sagte, er müsse kommen, weil’s wohl seine letzte Chance ist, eines seiner Kinder bei Olympia zu sehen.“Druck und Ansporn zugleich.