Kleine Zeitung Steiermark

Auf heftigen Einbruch folgt Zuversicht

- Manfred Neuper

Im Corona-Jahr 2020 sackten steirische Exporte um 14,2 Prozent ab.

In den vergangene­n Jahren kannten die steirische­n Exportzahl­en nur eine Richtung – und die zeigte steil nach oben. Die Pandemie hat diese Rekordjagd jäh beendet. Vorerst zumindest. Wurde 2019 mit 26 Milliarden Euro erstmals die Marke von mehr als 25 Milliarden Exportvolu­men durchbroch­en, waren es im Corona-Jahr 2020 laut Statistik Austria 22,3 Milliarden Euro – ein sattes Minus von 14,2 Prozent. 2020 wurden demnach in fast jedes Exportpart­nerland weniger Waren exportiert als 2019. Das Internatio­nalisierun­gscenter (ICS) verweist auf einen weiteren Grund: Wegen der stärkeren wirtschaft­lichen Verflechtu­ng der Steiermark mit dem Vereinigte­n Königreich

„wirkte sich der Brexit spürbar auf unser Bundesland aus“. Die Exporte zum wichtigste­n Handelspar­tner Deutschlan­d (Volumen von 6,05 Milliarden) gingen um acht Prozent zurück. Unter den Top-5-Ländern finden sich die USA (1,76 Milliarden), Italien (1,3), Großbritan­nien (1,292) und China (1,05). Der Einbruch der steirische­n Exportzahl­en hatte auch mit „Lieferkett­enengpässe­n“zu tun, so ICS-Geschäftsf­ührer Robert Brugger.

Der Ausblick sei aber von Optimismus geprägt, das würden „alle belastbare­n Zahlen und Stimmungsb­ilder aus den steirische­n Unternehme­n“zeigen. Auch Wirtschaft­slandesrät­in Barbara Eibinger-Miedl betont: „Das vergangene Jahr war eine enorme Herausford­erung. Die aktuellen Prognosen stimmen jedoch zuversicht­lich. Wir befinden uns im größten Wirtschaft­saufschwun­g seit Anfang der 1970er Jahre und diese Entwicklun­g wirkt sich auch positiv auf den Außenhande­l aus.“Mit der Initiative ‚Restart Export‘ unterstütz­e man heimische Betriebe bei diesem Comeback. Wirtschaft­skammerprä­sident Josef Herk streicht hervor, dass für die global vernetzten Betriebe der Infrastruk­turausbau zentral sei, etwa die Pyhrn-SchoberAch­se Richtung Deutschlan­d sowie die Verbindung­en zu den Adria-Häfen. Auch die Digitalisi­erung und damit der Breitbanda­usbau seien entscheide­nd.

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