Studenten: „Uns geht die Luft aus“
Motivation und Perspektiven fehlen Studenten in der Krise. An den Unis plant man weiter mit Fernlehre und überlegt Corona-Teststrategien.
Seitens der Kunstuni betont man, dass „künstlerische Lehre langfristig nicht digital ersetzbar“sei. Irgendwann müssten die Studierenden wieder live auf der Bühne stehen. Schauspielvorführungen oder Konzerte werden derzeit online abgehalten. Teils wird jedoch in kleinen Gruppen geprobt, nachdem Corona-Schnelltests durchgeführt wurden.
Auch an der Montanuni Leoben setzt man schon vermehrt auf Antigentests, um manche Prüfungen im Präsenzmodus durchführen zu können. An der Technischen Universität Graz und der Karl-Franzens-Universität Graz hört man, dass Teststrategien im Hintergrund entwickelt werden. Der Wunsch, bald in den Präsenzbetrieb zurückzukehren, ist überall vorhanden.
und der Ausblick auf ein weiteres Semester in der Online-Lehre schlagen sich auf die Stimmung der Studierenden nieder. Eine Studienanfängerin, die anonym bleiben will, meint sogar, dass sie derzeit an einer saisonalen Depression leide: „Irgendwann geht einem die Luft aus.“Besonders die Ungewissheit macht auch TU-Studentin Tanja Sajko (23) zu schaffen. „Wir merken, dass die Studenten immer mehr mit Motivationsproblemen zu kämpfen haben“, heißt es seitens der Pädagogischen Hochschule Steiermark, wo man hofft, bald wieder Sport- oder Musiklehrveranstaltungen abhalten zu können. Denn auch die schulpraktische Ausbildung kann derzeit nur online stattfinden. An der FH Joanneum sagt man: „Die Herausforderung ist, dass unsere Studierenden keine Nachteile durchs Distance Learning erleben.“
So werden unbedingt notwendige Praxiseinheiten oder Prüfungen unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen an der FH durchgeführt. An der Uni Graz werden etwa Exkursionen unter Einhaltung strikter Maßnahmen umgesetzt. Auch an der TU können Masterprüfungen oder Rigorosen im Präsenzmodus abgehalten werden.
Grundsätzlich, meint Stefan Vorbach, Vizerektor für Lehre an der Technischen Universität, meistere man den „digitalen Stresstest“gut. So seien die Aufrufzahlen des Videocontents auf den virtuellen Lehrplattformen der TU seit dem Frühjahr um das Fünffache gestiegen.