Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Mikaela Shiffrin, Im Februar Sind Sie besorgt?

geboren am 13. März 1995 in Vail/colorado.

verstarb Vater Jeff (65) infolge eines Haushaltsu­nfalls, Shiffrin unterbrach die Weltcup-saison, bewältigte ihre Trauer öffentlich mit vielen Nachrichte­n auf Social Media. Shiffrin gründete den „Jeff Shiffrin Athlete Resiliency Fund“, der Sportler in Coronazeit­en unterstütz­t.

in Europa bin, tatsächlic­h so, als ob ich gestern geboren wäre. Auch wenn sich vieles natürlich anfühlt wie immer. Und meine Ziele haben sich nicht geändert: Ich will so schnell sein wie möglich. Aber ich weiß noch nicht, ob ich das kann.

Warum nicht?

Weil es dazu Fokus braucht. Und ich muss momentan ziemlich viel Energie aufbringen, um mich zu fokussiere­n, um positiv zu bleiben, an die richtigen Din

zu denken. Aber ich bin ja auch einige Zeit keine Rennen gefahren. Vielleicht macht es sogar alles leichter, wenn ich mich nicht so darum kümmere, ob und wie ich gewinnen werde.

Sind Sie denn schon wieder im Rennfieber gewesen? Auch wenn sich der erste Start nun nach hinten verschiebt?

Alles ist anders im Moment. Wir haben immer Masken, wir haben ein sehr strenges Protokoll im Team – leider fällt mir auf, dass sich nicht alle Menschen an solche strenge Regeln halten. Also schauen wir, dass wir uns absondern, unsere Blase haben, die anderen Menschen und deren Gesundheit respektier­en. Aber bei weiten Reisen ist es dann wirklich merkwürdig, mit niemandem reden zu können, zu tratschen. Wir sind so auf den Moment fokussiert, darauf, alles rund um Corona zu managen, dass man gar nicht an Rennen denkt. Normal bin ich ja ziemlich nervös vor dem ersten Rennen, das bin ich jetzt aber gar nicht. Ich sehe einfach alles von Tag zu Tag.

Sorgen bringen dich nicht weit. Was ich dieses Jahr gelernt habe: Es gibt Dinge, über die man sich wirklich sorgen sollte, aber man hat nie alles unter Kontrolle. Ich kann bestimmen, wen ich wähle, welche Botschaft ich aussende, wie ich mich bilde. Über alles andere sollte ich mir nicht zu sehr den Kopf zerbrechen. Ich bin jetzt 25, in einem Alter, in dem derzeit weltweit Menschen meines Alters immer lauter werden und glauben, auf alles eine Antwort zu haben – was so nicht stimmt. Ich versuche, reif zu handeln, smart zu sein.

Ich habe mir immer nur darüber Gedanken gemacht, wie ich Rennen gewinne. Dann starb meine Oma – und Siege waren immer noch meine größte Sorge

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