Viele Augen auf das Land
Gestern wurden Details der „Steiermark-schau“präsentiert.
Sie soll als Nachfolgerin der Landesausstellungen und der regionale-festivals zeigen, was Land und Leute ausmacht.
Von „Erzherzog Johann“in Graz bis „Wege zur Gesundheit“in Bruck/mur: 32 Landesausstellungen gab es zwischen 1959 und 2006. Den anschließenden regionale-festivals waren wegen Kürzungen des Kulturbudgets nur drei Ausgaben beschieden: 2008 im Raum Feldbach, 2010 im Bezirk Liezen und 2012 in Murau.
Nun also die „Steiermarkschau“als Nachfolgerin. Gestern wurde sie von Christopher Drexler im Kunsthaus Graz offiziell vorgestellt. Der „Lückenschluss“soll laut dem Kulturlandesrat „eine große Reflexion der Steiermark sein und zeigen, was das Land und die Leute ausmacht“. Im biennalen Rhythmus werden künftig mit dem vom Universalmuseum Joanneum konzipierten und getragenen Projekt gesellschaftspolitische Entwicklungen aus möglichst vielen Blickwinkeln untersucht und hinterfragt – darum auch vielfarbige „Augen“als grafische Sujets.
Die Erstausgabe der „Steiermark-schau“, die von April bis Oktober nächsten Jahres läuft und mit 8,9 Millionen Euro budgetiert ist, nimmt an vier Standorten unterschiedlichste Perspektiven ein. Diese sollen die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Steiermark ausleuchten – in allen Bereichen
von der Natur über die Gesellschaft bis zur Wissenschaft. Bei aller Interdisziplinarität sollen aber Kunst und Kultur im Zentrum dieser Standort- und Identitätsbestimmungen stehen.
zeigt man, „was war“: Das Haus in der Grazer Sackstraße will samt 20 „Zeitreisen“in die Bezirke die Beziehung zwischen den Steirerinnen und Steirern, ihrem Land und dessen Geschichte betrachten. Leiterin Bettina Habsburg-lothringen hofft, mit ihrer Teilschau auch „das Bewusstsein für den Wert unseres kulturellen Erbes zu fördern“.
Im Volkskundemuseum zeigt man, „wie es ist“. Dort will man was sein wird. Schauplatz Kunsthaus Graz. 51 Künstlerinnen und Künstler und 143 Objekte sollen – bewusster
Plural – „Zukünfte“skizzieren.
„eine Vermessung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation und kultureller Ausdrucksformen der Steiermark unternehmen“. Kuratorin Birgit Johler verspricht, „vermehrt auch aktuelle Themen aufzugreifen, um zu verdeutlichen, dass alles Gewordene auch eine Geschichte hat“.
Im Kunsthaus Graz zeigt man, „was sein wird“: Arbeiten, Kommunizieren und Gestalten werden Schwerpunkte sein. „Wir beteiligen uns aktiv an der Gestaltung möglicher Zukünfte und spielen verschiedene Szenarien über Disziplinengrenzen hinweg auch praktisch durch“, sagt Direktorin Barbara Steiner.
Und der vierte Standort, der
Nomadische Expositur der Schau: Alexander Kada konzipierte den mobilen Pavillon zeigen soll, „wer wir sind“, ist eigentlich keiner: Denn der mobile Pavillon ist ein Bindeglied zu den Regionen und wird nach dem Auftakt in Wien nach Hartberg, Spielberg, Schladming und Bad Radkersburg weiterziehen. Kuratorin ist Astrid Kury, Alexander Kada hat den 800 Quadratmeter großen Pavillon mit einer monumentalen Video-rauminstallation designt und konzipiert. Im nomadischen Kubus erzählt man „in einem großformatigen Panorama aus Filmen und bewegten Bildern von der Steiermark als Land der Kunst, die als wesentlicher Bestandteil aller Lebensbereiche in Erscheinung tritt“.
Die Bundesländer-kandidaten: Schlosspark Eisenstadt (links oben), Hemmaberg, Naturpark Hohe Wand, Kellergröppe in Raab, Sulzbachtäler, Strutz-mühle, Kelchsau, Seewaldsee, Zentralfriedhof