Vom finsteren Ennstal ins ewige Licht
Amanda erschaffen mit ihrem Debüt ein psychedelisches Labyrinth, ohne sich zu verirren.
Ein mitunter waghalsiges Unterfangen unternimmt die steirische Rockband „Amanda“mit ihrem Debütalbum „Durch die Ewigkeit“. Die vierköpfige Gruppe, bestehend aus Maximilian Mitterwallner, Klaus Meissnitzer, Michael Meissnitzer und Herbert Adelwöhrer, vereint sperrige Mundarttexte mit üppiger Stadiongeste. Die Musiker mit Wurzeln im „finsteren“Ennstal leisten damit ein ambitioniertes Stück Pionierarbeit und legen gleichzeitig ein Album vor, an das man sich auch im kommenden Winter noch erinnern wird.
Das liegt zum einen daran, dass Amanda die steirische Sprache nicht als Handicap, sondern als lyrische Bereicherung versteht. Das klingt pur, ehrlich, international, aber auf keinen Fall kitschig. Zum anderen aber kreieren Amanda psychedelischen Rock, ohne sich als unfreiwillige Pink-floydcover-band zu verirren. Im Song „Astra“raunzt die Sitar als sphärischer Chor durch Zeit und Raum, im Lied „Aus ewigem Liacht“gleiten die Gitarren zu formidablen Verkettungen zusammen.
Die acht Stücke am Debütalbum klingen wie ein einziger Ayahuasca-trip im Weltall. Die besungenen Themen sind kosmischer Natur, verkommen aber trotzdem nicht zum komischen Labyrinth. Ein Sternbild von einem Album ist „Durch die Ewigkeit“geworden. Schwer zu greifen, erleuchtend, schön.
Am Samstag stellen Amanda ihren Erstling gemeinsam mit der „Sado Maso Guitar Club“weiterentwicklung „Rote Augen“ab 19.30 Uhr im Grazer Orpheum vor.
Tickets: www.spielstaetten.at
Benjamin Blacher