Gänge kam
Offiziell begann er ja am 22. Dezember um 5.19 Uhr. Richtig blicken ließ er sich heuer allerdings noch nicht: „Es ist nie richtig Winter geworden, zumindest südlich von Mur und Mürz nicht“, fasst Hannes Rieder von der Zamg die (Schnee-) Lage trocken (wie sonst?) zusammen. Schnee ist – auch wenn in den vergangenen Tagen ein paar Zentimeter in der Obersteiermark gefallen sind – bis dato Mangelware. Selbst bei der Messstelle in Aigen im Ennstal kamen diesen Jänner nur zwölf Zentimeter Neuschnee zusammen, in Zeltweg war es ein einziger.
Kaum zu glauben, wenn man sich die Bilder des letzten Jahres in Erinnerung ruft: meterhohe Schneewände, eingeschneite Orte, von der Umwelt abgeschnittene Täler, Menschen, die mit Hubschraubern versorgt bzw. evakuiert werden mussten, auch Todesopfer waren zu beklagen.
Und diesmal? Im Süden des Landes fiel überhaupt kein Schnee – dafür verzeichnete der Schöckl einen neuen Temperaturrekord: Noch nie in der Messgeschichte war es im Jänner am Grazer Hausberg so warm – 0,8 Grad plus betrug das Monatsmittel. Der alte Rekord – 0,4 Grad plus – stammte übrigens aus dem Jahr 1930!
Auffallend auch, so Hannes Rieder: In der Südoststeiermark gab es in diesem Jänner mehr Eistage (24 Stunden unter null Grad) als in der Obersteiermark – Fürstenfeld etwa kam acht Tage lang nicht über die Frostgrenze hinauf, Mürzzuschlag oder Murau dagegen hatten keinen einzigen Tag rund um die Uhr unter null Grad.
War’s das jetzt mit dem Winter? Nein, beruhigt der Meteorologe. An diesem Wochenende wird’s zwar frühlingshaft warm mit bis zu 15 Grad – ab Mitte der nächsten Woche sinken die Temperaturen allerdings und es kommt, man glaubt es kaum, Schnee. Schwerpunktmäßig zumindest in der Obersteiermark.
Und wem es ein Trost ist: Der Februar gilt in der Statistik ohnehin als der niederschlagsreichere Monat als der Jänner ...
Mild, trocken, sonnig, so fasst die Zamg den Jänner 2020 zusammen. Die Steiermark präsentierte sich mehr grün als weiß – am Schöckl gab es einen neuen Temperaturrekord.