Frischer Zwist um
Ärztekammer im Clinch mit Land und Kasse. Vorwurf: Bis 2025 würde die Zahl der Hausärzte in der Steiermark gesenkt, in Kärnten hingegen angehoben. Experte erklärt Hintergrund.
Der Waffenstillstand ist vorüber: Ausgelöst durch ein „redaktionelles Versehen“im Regionalen Strukturplan 2025, das von „medonline“entdeckt worden ist, fährt die steirische Ärztekammer nun schwere Geschütze auf. Präsident Herwig Lindner und Obmann Norbert Meindl werfen Land, Gesundheitsfonds und Kasse (ÖGK) vor, über Umwege die Ärztezahlen (Allgemeinmedizin) zu reduzieren. Meindl spricht sogar von einem „Anschlag auf die hausärztliche Versorgung der Steirer“. Denn die Primärversorgungseinheiten (Gesundheitszentren) würden als Vorwand dienen, um Einzelpraxen abzubauen.
Die Rechnung am Beispiel Liezen: Bis 2025 sind im Bezirk statt 46 Kassenärzten (Allge
Die Ärztekammer befürchtet Abbau von Kassenstellen und somit längere
meinmedizin) noch 26 vorgesehen. Plus vier Versorgungseinheiten (Gesundheitszentren) mit jeweils drei Ärzten. Die nackten Zahlen betrachtet, sind das nur noch 38 Posten.
Grimmig werden die steirischen Standesvertreter, wenn sie nach Kärnten schauen: Dort stagniert die Bevölkerungszahl, dort nimmt der Anteil der Senioren ebenso zu – aber im Kärntner Strukturplan ist bis 2025 ein Ausbau der Hausärzteversorgung geplant –, auf 1996 Kärntner pro Kassenstelle. In der Steiermark sieht der Strukturplan hingegen 2052 Menschen pro Stelle vor.
Dies- und jenseits der Pack war das Entwicklungs- und Planungsinstitut für Gesundheit (Epig) bei der Planung federführend. Aber „die Ausgangslage in Kärnten ist eine andere als in der Steiermark“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Habacher. Im Nachbarbundesland gab es beim Erstellen des Strukturplans weniger Ärzte pro 1000 Einwohner. Der Nachhol