So oder so: Mit dem Wahltag endet eine Ära
Wird die „rote Steiermark“nach 14 Jahren wieder schwarz? Alles deutet darauf hin. Auf jeden Fall bringt die Wahl eine Zäsur.
Es war für die einst sieggewohnte Landes-övp ein Schock, als am Abend des 2. Oktober 2005 die ersten Hochrechnungen über die Bildschirme flimmerten. Erstmals nach 60 Jahren wurden die Schwarzen von der SPÖ geschlagen. Landeshauptfrau Waltraud Klasnic musste Platz machen für Franz Voves. Die Ära der rot dominierten Steiermark brach an.
Diese Epoche geht kommenden Sonntag zu Ende – falls nicht sämtliche Meinungsumfragen ein völlig falsches Bild zeichnen. Bis zu 13 Prozentpunkte Vorsprung weisen die
für Hermann Schützenhöfer aus. Der Övp-regierungschef dürfte den Landeshauptmannbonus reichlich ausschöpfen. Konkurrent Michael Schickhofer wehrt sich allerdings mit dem Mut der Verzweiflung gegen die absehbare Niederlage. Sollte er – gegen jede Vorhersage – die SPÖ dennoch auf Platz eins halten, dann würde zwar die „rote Steiermark“fortgeführt, aber es würde dann eine andere Ära zu Ende gehen. Nämlich jene von Schützenhöfer, der seinen Verbleib in der Politik an das Erringen der relativen Mehrheit geknüpft hat.
Doch die Papierform ist klar: Die Plätze eins, zwei und drei dürften am Ende wohl doch in dieser Reihenfolge an ÖVP, SPÖ und FPÖ vergeben werden. Trotzdem birgt diese verkürzte und vorgezogene Wahlauseinandersetzung jede Menge spannende Fragen. Etwa: Sitzen künftig vier, fünf oder sechs Parteien im Landtag? Alles ist möglich, denn weder ist der Verbleib der KPÖ im Lanauguren