Spezialstahl aus Kapfenberg für Schweizer Luxusuhren
Zu 70 Prozent aus recyceltem Stahl: Chopard setzt bei neuer Uhrenkollektion auf obersteirisches Know-how.
Ob Flugzeugkomponenten, Turbinen, Werkzeugbau oder Energiegewinnung – die Einsatzgebiete von Hochleistungsstählen der Voestalpine Böhler Edelstahl sind breit gefächert. Neben diesen, auch in der Öffentlichkeit weithin bekannten werden von den Kapfenberger Edelstahl-spezialisten aber auch ganz besondere Segmente bedient. So arbeiten weltweit fast alle Münzprägestellen mit speziellem, extrem hartem Kaltarbeitsstahl, rund neun von zehn Euro-münzen werden mit diesem Stahl geprägt. Auch die extrem polierten Spezialstahlformen, die berührungsempfindliche Bildschirme von Smartphones überhaupt erst möglich machen, fußen auf Kapfenberger Know-how.
Ein weiteres Premium-feld sind hochwertige Stahllegierungen für die Crème de la Crème der Uhrenindustrie. Für den Schweizer Luxusuhrenhersteller Chopard wurde in Kapfenberg für die neue, soeben präsentierte Kollektion „Alpine Eagle“(Verkaufspreise zwischen 12.000 und 43.000 Euro) eine völlig neue Stahlgüte namens „Chopard Lucent Stahl A223“kreiert. Sie ist besonders hautverträglich und widerstandsfähig, „besticht durch ihren hohen Reinheitsgrad über weißgoldähnlichen Glanz und wird ressourcenschonend aus bis zu 70 Prozent recyceltem Stahl hergestellt“, teilt man im Unternehmen mit. Die Nachhaltigkeit der eingesetzten Materialien spiele hier mittlerweile eine wichtige Rolle. Die Entwicklungsarbeit für diese Edelstahlinnovation, die über dieselben Eigenschaften wie Chirurgenstahl verfügt, lag bei vier Jahren.
Manfred Neuper