Keine Zeit für Aufmerksamkeit?
In einer Serie in acht Teilen gehen wir in den nächsten Wochen der Frage nach, welche Werte unser Miteinander besser gelingen lassen.
Wir beschäftigen uns mit
Weisheit, Wertschätzung, Mut, Selbstliebe, Zufriedenheit, Aufmerksamkeit, Scham und Fleiß.
Zukunftsforscher Andreas Reiter erklärt, warum das Smartphone uns vom Zuhörer zum Zuschauer macht und was Tattoos damit zu tun haben.
sellschaft, Lösungen anzubieten, wo Defizite entstehen. Wenn es Aufmerksamkeitsprobleme gibt, dann wird eben inszeniert. Zum Beispiel mit einer Achtsamkeitskultur, wo man stundenlang darüber spricht, von welchem Bauern die Produkte kommen. Oder auch beim Essen, was da für ein Aufwand betrieben wird. Auch Manufakturen sind wieder in. Wenn alles schneller und vergänglicher wird, dann nehmen die Dinge zu, die dauerhaft sind. Das ist auch die Erklärung für Tattoos, die ja mittlerweile flächendeckend verbreitet sind.
Was kann man sich unter diesen Aufmerksamkeitsinszenierungen genau vorstellen?
In Wien gibt es zum Beispiel eine Kreativgruppe, die die „Vienna Coffeehouse Conversations“inszenieren. Man setzt sich dabei an einen Tisch mit Wildfremden und bekommt eine Liste mit Fragen wie „Was war der Moment Ihres Lebens, den Sie am meisten bedauert haben?“. Es handelt sich um sehr intime Fragen, die man mit einem Fremden nicht unbedingt besprechen möchte. Aber es fällt einem in dieser Inszenierung vielleicht leichter.
Man sagt ja „jemandem Auf