Der Abschied einer Ski-legende
Olympiasieger und Hotelier Egon Zimmermann (80) ist in seiner Heimatgemeinde Lech verstorben.
Egon Zimmermann, Abfahrts-olympiasieger von 1964, ist 80-jährig verstorben. Schon zwei Jahre vor seinem großen Erfolg am Patscherkofel 1964 gewann der Vorarlberger Wm-gold im Riesentorlauf. „Weltmeister zu sein, ist schön. Aber Olympiasieger zu sein, ist noch einmal eine Schaufel drauf“, sagte Zimmermann einst. Das Skifahren erlernte Zimmermann als Sechsjähriger, als sein Vater ihn auf eine Skitour mitgenommen hatte. „Ab diesem Tag war es geschehen“, erinnerte er sich.
Für Aufsehen sorgte der Lecher erstmals 1959, als er bei den österreichischen Juniorenmeisterschaften sämtliche Bewerbe gewann. Schon vor der Einführung des Weltcups (1967) triumphierte er bei den Klassikern von Kitzbühel, Val d’isere, Wengen und Sestriere. Nur wenige Monate nach seinem Olympiasieg, im Herbst 1964, erlitt Zimmermanns Karriere einen bitteren Dämpfer. Nach einem Verkehrsunfall verpasste Zimmermann
die gesamte Saison und konnte nicht mehr an bereits gezeigte Leistungen anschließen. „Geschwindigkeit“, sagte er, „fordert ihren Preis.“Und über seinen Olympiasieg: „Ich wollte fliegen, es ging ganz tief in meinen Körper rein und das bleibt einem, ich werde das nie vergessen.“1968 musste er seine Karriere ohne Weltcupsieg beenden und konzentrierte sich in der Folge auf sein Vier-sterne-hotel Kristberg, das er bis zu seinem Tod führte.
Seinen 80. Geburtstag feierte Zimmermann am 8. Februar bei der Skiweltmeisterschaft in Åre. Den Skiweltcup verfolgte Zimmermann mit großem Interesse, aber kritisch. „Leider ist die Vermarktung groß geworden, die wichtigen Werte gehen verloren“, sagte er. „Wenn man hinausgehen und frische Luft atmen kann, ist alles gut“, stellte er noch im Februar fest und erfreute sich am „traumhaft schönen“Ambiente seiner Heimatgemeinde Lech. Ebendort ist Zimmermann nun verstorben.